Straßen-"Ei des Kolumbus"
FRIEDRICHSHAFEN - Es
lässt sich an wie das "Ei des Kolumbus". Was die "Bauerngruppe B
31 neu", die rund zwei Dutzend Landwirte von Schnetzenhausen
bis Fischbach vertritt, ausgegraben hat, ist nicht ganz neu, hat unter neuen
Voraussetzungen aber viele Vorteile zu bieten. Zumindest die, dass es keine
Einsprecher in Fischbach, Kluftern und Immenstaad gibt.
Von unserem Redakteur
Bernd Galler
Der neue
"alte" Plan ist praktisch identisch mit der Linienführung der so
genannten Bauerntrasse, die das Straßenbauamt Überlingen schon als Alternative
zur L 207 neu (Umfahrung Kluftern) geprüft hat. Damals waren die Landwirte aus
Fischbach und Schnetzenhausen noch dagegen. Nun, nach
dem Bürgerentscheid in Markdorf und der damit wahrscheinlichen Verwirklichung
der Südumfahrung, sieht die Bauerngruppe in der Bauerntrasse die ideale Lösung
für den Fall, dass sie als B-31-neu-Trasse eingesetzt wird und als einzige neu
zu bauende Straße tatsächlich den gesamten Ost-West-Verkehr bündelt.
Die geplante Trasse habe
bei verschiedenen Begehungen mit Kommunal- bis hin zu Bundespolitikern und
Straßenplanern "Aha-Effekte" ausgelöst, erklären Vorsitzender Mario Arnegger, Stellvertreter Peter Waggershauser
und Bruno Brugger vom Vorstand dieser Landwirte-Initiative. Die Trasse beginnt nördlich von Schnetzenhausen (südlich von Rupberg),
führt westlich an der Mülldeponie vorbei und mündet östlich von Markdorf (bei
Riedheim) in die K 7742, nutzt bis hin zum geplanten Wagner-Knoten noch die so
genannte Müllstraße.
Laut Landwirte koste
diese Variante nur etwa ein Fünftel des amtlichen Trassenvorschlags mit hohem
Anteil an Bauwerken wie Unter- oder Überführungen - die kostenträchtigsten
Projekte, die auf der Bauerntrasse entfallen, da dort nur drei
landwirtschaftliche Wege gequert werden. Der Geländeverbrauch sei
"wesentlich geringer"; ein Großteil sei schon im Besitz des
Bundes. Klar ist den Landwirten, dass ihr Vorschlag etwas spät aufs Tapet
kommt, was aber wegen des Bürgerentscheids nicht vorher machbar gewesen sei.
Das Planfeststellungsverfahren wird nach Ostern beginnen, sodass die Vorschläge
noch eingebracht werden können. Die Planfeststellungsbehörde des Regierungspräsidiums
hat dann zu prüfen, abzuwägen und zu entscheiden.
(Stand: 11.04.2003 23:30)