12.04.2003 05:56

Befürworter bedanken sich

Gemeinsame Stellungnahme zum Bürgerentscheid: "Markdorf hat gewonnen"

Vertreter von "Pro Südumfahrung, der B33 Anwohner, von CDU und Freien Wählern haben gestern zum Ausgang des Bürgerentscheids Stellung genommen. Gemeinsamer Tenor: Für Markdorf wurde die richtige Entscheidung getroffen. Dafür gelte es zu danken.

Markdorf

VON WINFRIED THUM

 

Markdorf - Den Bürgern zu danken, war das Anliegen von Klaus Stotz (FWV). Kaum ein Bürgerentscheid in Baden-Württemberg habe je das Quorum von 30 Prozent erreicht. Dennoch sei das kein Grund für Triumphe, sagte Stotz. Aus Ittendorfer Sicht sei die Freude allerdings gedämpft. Leider sei es nicht gelungen, die Ittendorfer von dem Gesamtkonzert zu überzeugen. Jetzt müsse mit Markdorf eine gemeinsame Lösung gefunden werden.

"Für uns in Ittendorf war es nicht leicht, weil nicht immer sachlich, sondern auch emotional diskutiert wurde", erklärte Karl Ainser. Nun gelte es, wieder vernünftig miteinander zu reden. Der kleinste Stadtteil sei auf die Unterstützung der Kernstadt angewiesen. Wie der Gemeinderat sei man in Ittendorf gegen den Planungsfall 7.5 und befürworte die B31-Ausbauvariante 9.3. Das gehe nur, wenn Rat und Verwaltung hinter Ittendorf stehe. Die Zwei-Drittel-Ablehnung nehme man sehr ernst, unterstrich Ainser.

Rolf Weiß (CDU) betonte, die Arbeit beginne jetzt erst. Keine Fraktion im Gemeinderat könne die Straße alleine bauen. Weiß appellierte, an die Landwirte zu denken "damit sie mit der Umfahrung leben können". Überrascht zeigte sich Weiß darüber, dass eine Mehrheit der Riedheimer die automatische Entlastung nicht erkennen würde. Nun müsse man mehr Bürgernähe rüberbringen und Lösungen zum Wohle der gesamten Stadt finden.

Er habe nicht damit gerechnet, das Quorum zu erreichen, gestand Alfons Viellieber ein. Mit der Pro-Entscheidung sei jetzt Stadtentwicklung in sehr hohem Maße wieder möglich. Seinen Dank richtete Viellieber an die Wählerinnen und Wähler, die die Voraussetzungen dafür geschaffen haben. "Nun müssen wir die Diskussion wieder auf ein normales Maß herunterfahren, und die Straße als Ganzes sehen", betonte der CDU-Ortsvorsitzende. Die vorliegende Trasse sei eine Grobplanung, die noch verfeinert werden müsse. Dies betreffe die "Trompete", den Lärmschutz und die Einbindung in die Landschaft. Viellieber versprach, sich für die Teilorte Ittendorf und Riedheim einzusetzen.

Elvira Liewer von der Bürgerinitiative Pro Südumfahrung zeigte sich "glücklich darüber", dass die Mehrheit der Bürger das Konzept begriffen habe. Jetzt müsse man auf einen gemeinsamen Nenner kommen und eine Lösung finden, die Leimbach und Hepbach entlaste. "Die Arbeit fängt erst an", legte Elvira Liewer dar.

Im Namen aller Anlieger freute sich Helmuth Widmann darüber, das Quorum erreicht zu haben. "Ich sehe einen Silberstreif am Horizont, und hoffe, dass die lang ersehnte Entlastung erreicht und speziell der Schwerlastverkehr reduziert wird", sagte Widmann. Für die Unterstützung dankte er den CDU- und FWV-Fraktionen und dem Wirtschaftskreis. Noch wohler, so Widmann, wäre ihm gewesen, wenn man Ittendorf und Riedheim mehr Hoffnung hätte machen können. Schmankerl am Rande: Widmann berichtete, dass er bereits eine Anfrage aus Kreuzlingen habe. Dort werde derzeit ebenfalls über eine Südumfahrung diskutiert. Deren Befürworter hätten angefragt, ob sie die Markdorfer Transparente benutzen dürften.

Bermatingen sei Nachbarschaft wie Kluftern, stellte Dietmar Bitzenhofer (FWV) fest, verwies jedoch darauf, Kluftern werde an eine Trasse angeschlossen, die sich seit 1980 im Flächennutzungsplan befinde. Wenn dort etwas anderes gewünscht werde, sei das Häfler Sache. Im Übrigen sei Kluftern bis Efrizweiler heute schon durch eine Straße und durch die Bahnlinie durchschnitten.