07.04.2003 05:26 |
Mehrheit macht's |
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Bürgerentscheid |
Das Ergebnis des
Bürgerentscheids überrascht und ist doch klar: 33,02 Prozent der
wahlberechtigten Bürger Markdorfs votieren für den Bau der Umgehung. Nur
27,41 Prozent sind dagegen. Damit ist das Quorum von 30 Prozent der
Wahlberechtigten erreicht und das "Ja" eindeutig. Die
Wahlbeteiligung lag in Markdorf bei über 60 Prozent, im Ortsteil Ittendorf
bei mehr als 75 Prozent. Damit haben die Bürger rund um den Gehrenberg vor
allem ein klares "Ja" zum demokratischen Mittel des
Bürgerentscheids ausgesprochen. Trotzdem, die
Eindeutigkeit überdeckt das Detail. Denn nur in der Kernstadt Markdorf
stimmten die wahlberechtigten Bürger für den Straßenbau. In allen drei von
der Umgehung zum Teil zunächst sehr negativ betroffenen Ortsteilen, Leimbach,
Riedheim und vor allem Ittendorf, stimmte die Mehrheit der wahlberechtigten
Bürger gegen den Straßenbau. Demokratie heißt eben
auch, dass nicht der Wille des Einzelnen oder der Minderheit entscheidet.
Demokratie bedeutet: Die Mehrheit entscheidet - für die Minderheit mit. Und
die Mehrheit ist auch die Masse. In Markdorf hatten über 7500 Menschen die Wahl.
In den drei Ortsteilen zusammen rund 1700. Mit dem "Ja"
der Bürger ist der Weg jetzt grundsätzlich frei für den Bau der beiden
Ortsumfahrungen. Die Details gilt es nun zu klären. Die Straßengegner in
Markdorf, vor allem aber in den Ortsteilen, sollten sich jetzt weiter
einmischen. Sie haben einen ebenso engagierten Wahlkampf geführt wie die
Befürworter und ihre Argumente, vor allem den Lärmschutz betreffend, konnten
von den Planern nicht immer entkräftet werden. Jetzt heißt es erneut: Wer
wirklich etwas bewegen will, kommt wieder an den Verhandlungstisch, arbeitet
und gestaltet weiter mit und wird im Gegenzug auch ernst genommen. Demokratie
heißt nämlich auch: Die Minderheit respektieren. |
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