"Fakten, aber keine Werbung"
"Das Straßenbauamt
Überlingen will keine Werbung für die Südumfahrung Markdorf machen." So
beginnt eine Pressemitteilung der Behörde, die gestern veröffentlicht worden
ist. Weil eine "sachgerechte Entscheidung" aber Fakten
berücksichtigen müsse, die bei der Debatte der letzten Tage zum Teil falsch
dargestellt worden seien, listet das Amt dann Gründe für den Bau der Straße
auf.
Handlungsgrundlage sei
das Straßennetzkonzept "Planungsfall 7", der entsprechend der
Finanzlage umgesetzt werde. Alternativen seien nicht geplant, "auch keine
Hinterlandtrasse", heißt es in der Mitteilung der Behörde, die von Hartmut
Kohler geleitet wird. Die Südumfahrung "ist die einzige, mittelfristig
umsetzbare Maßnahme" zur Entlastung" Markdorfs. Ein Tunnel sei nicht
finanzierbar
Die Ortsdurchfahrt
Markdorfs werde durch die Umfahrung um bis zu 11 900 Fahrzeuge pro Tag,
darunter 1800 Lkw und Lastzüge, entlastet. Die Schadstoffbelastung nehme
dadurch um mehr als ein Drittel ab. Der Lärm verringere sich "nicht ganz
so deutlich". Spitzenbelastungen, vor allem durch Lkw, würden aber
beseitigt.
"Die Neubelastung
im Umfeld der Südumfahrung hält sich in umweltverträglichen Grenzen",
meint das Straßenbauamt. Die Schadstoffbelastung sei in der offenen Landschaft
unbedenklich, der Lärm werde auf einen engen Korridor begrenzt. Die Landschaft
verliere ihre Erholungsfunktion nicht. Der Straßenbau vernichte auch keine
landwirtschaftlichen Betriebe. Die Flurbereinigung helfe, Härten bei den
Landwirten zu vermeiden.
Die Straßenplaner sind
auch der Meinung, dass die Südumfahrung keine neuen Probleme für umliegende
Orte bringt. Vielmehr trage sie mit den dort geplanten Bauten zur Entlastung
von Bermatingen, Kluftern und Ittendorf
bei. Der Bau der Südumfahrung, so endet die Mitteilung, verhindere eine
drohende Gesundheitsgefährdung für viele Bürger und "schafft die
Voraussetzung für eine neue städtebauliche Entwicklung".
(Stand: 03.04.2003 23:30)