04.04.2003 06:26

"Jeder weiß, was auf ihn zurollt"

Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung ,Ittendorf hofft auf Nein zur Südumfahrung

Bei der Jahreshauptversammlung der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung, Ittendorf zeigte man sich mit der Aufklärungsarbeit zur Südumfahrung zufrieden. Man habe es geschafft vielen Menschen die Augen zu öffnen und einige Befürworter doch noch umstimmen können.

Markdorf

VON ANDREAS LANG

 

Markdorf (ala) Die Arbeit der Interessengemeinschaft sei in den vergangenen Monaten vielseitig gewesen. Teilnahme an Projektausschusssitzungen, Hinweisschilder, Leserbriefe, Briefe an etliche Minister und das Verkehrsministerium, Flugblätter, eine Demonstration und Informationsabende die sich ganz klar gegen die Südumfahrung ausgesprochen hätten, seien sehr gut von der Bevölkerung angenommen worden. "Jeder Ittendorfer, der bei unsere Infoveranstaltung dabei war, weiß jetzt, was auf ihn zurollt", ist sich Vorsitzender Heinrich Ainser sicher. "Die Südumfahrung bedeutet für Ittendorf 2000 bis 3000 Autos täglich mehr", berief sich Ainser auf die Aussagen von Hartmut Kohler, dem Leiter des Straßenbauamtes Überlingen.

Kein Verständnis hatte Ainser dafür, dass sich die Stadtverwaltung nicht bereit erklärt habe, die Veranstaltungen der Interessengemeinschaft im Amtsblatt zu veröffentlichen. Telefonisch habe Bürgermeister Bernd Gerber, der verantwortlich für den Inhalt des Amtsblattes ist, wissen lassen, dass keine Veranstaltungen von Gruppierungen, egal ob Pro oder Kontra Südumfahrung, veröffentlicht würden, so Ainser.

Stellvertretender Vorsitzender Fritz Käser ging auf den Planungsfall 7.5 ein. Dieser sei nun in die Prioritätenliste des Vorentwurfes des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen. Was heiße, dass diese Trasse in den nächsten 15 Jahren kommen könnte, aber tatsächlich noch nicht feststehe, ob sie bis dahin umgesetzt werde. In welcher Reihenfolge die Teilstücke realisiert werden, sei noch nicht gewiss. Der Vorentwurf müsse erst durch das Bundeskabinett und im Jahr 2004 durch den Bundesrat bestätigt werden. Sei die Trasse 7.5 dann genehmigt gelte der Beschluss wie ein Gesetz, machte Käser deutlich.

Bevor es aber zum endgültigen Bau des Planfall 7.5 käme, würden Bevölkerung, Landwirte und Grundstückseigentümer nach ihrem Urteil gefragt, ergänzte Käser. Für Ittendorf wäre die vierspurige Trasse katastrophal, sie würde die Ortsteile Hundweiler und Reute von Ittendorf abtrennen. Eine Alternative hingegen stelle der Ausbau der B31 Hagnau-Immenstaad dar. Eigene Verkehrszählungen in der Kippenhauserstraße und Ahauserstraße hätten an einem Tag zwischen sechs Uhr Morgens und den späten Abendstunden ergeben, dass die Verkehrszahlen "einfach nicht stimmen, die von offizieller Seite angegeben worden sind", unterstrich Käser. Nun heiße es, zu warten, was die Abstimmung bringen werde.