"Bei der Südumfahrung unter den Tisch gefallen"

 

MARKDORF - Recht aktiv waren die Mitglieder der "Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf" im vergangenen Jahr. Im Mittelpunkt der Arbeit standen die Ablehnung der Markdorfer Südumfahrung und das Nein zur Variante 7.5 des Planfalls 7. In der Mitgliederversammlung am Mittwochabend wurde einstimmig die Satzung geändert, so dass der Verein künftig gemeinnützig ist.

 

Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Walters

 

Die "Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf" wurde schon 1996 gegründet, um gegen die B 31 neu vorzugehen. Im vergangenen Jahr trat die Variante 7.5 etwas in den Hintergrund. Dafür gewannen die Planungen zur Südumfahrung der Stadt Markdorf an Bedeutung, da sie dem Markdorfer Ortsteil zusätzlichen Fahrzeugverkehr bringen werden. So beteiligte sich die Interessengemeinschaft im Sommer vergangenen Jahres an einer Informationsveranstaltung der Markdorfer Umweltgruppe zu den Straßenplanungen in der Region, berichtete der Vorsitzende Heinrich Wegis.

 

"Bei der Planung der Südumfahrung ist Ittendorf unter den Tisch gefallen", warf der Vorsitzende den Straßenplanern vor.

 

Der Ortsteil werde noch mehr Verkehr erdulden müssen, der Ort werde noch mehr zerschnitten, sagte Wegis. Der Vorstand der Interessengemeinschaft lehnt die Planung deshalb einstimmig ab.

 

"Wir wollen die Ittendorfer sensibel machen, dass sie am Sonntag zum Bürgerentscheid gehen", sagte der Vorsitzende. Bei der Informationsveranstaltung seien deutlich die zukünftigen Belastungen durch den Verkehr dargestellt worden: "Es wurde klar erklärt, was auf Ittendorf zurollt." Und bei der Demonstration am vergangenen Samstag hätten die beteiligten Landwirte Flagge gezeigt.

 

Eine kurze Zusammenfassung des derzeitigen Planungsstands der B 31 neu gab Fritz Käser. Für den noch in diesem Jahr zum Beschluss anstehenden Bundesverkehrswegeplan sei die Variante 7.5 als vordringlicher Bedarf angemeldet. Die geplante Trasse verlaufe rund 500 Meter südlich vom Dorfkern und trenne den Weiler Reute von Ittendorf. Die Interessengemeinschaft habe Briefe an verschiedene Politiker in Berlin gesandt. "Wir müssen Flagge zeigen, darauf hinweisen, dass es nicht nur Ja-Sager zur Trasse gibt", forderte Käser.

 

Schriftführer Karl-Heinz Kreidler stellte den Mitgliedern die erforderlichen Satzungsänderungen vor, damit das Finanzamt die Gemeinnützigkeit des Vereins bestätigt. Die Änderungen wurden nach kurzer Diskussion einstimmig beschlossen.

 

(Stand: 03.04.2003 23:30)