29.03.2003 05:56

Pfiffe und Plakate pro Südumfahrung

200 Demonstranten machen ihrem Ärger über die Verkehrsbelastung in Markdorf Luft

Rund 200 Demonstranten haben gestern Mittag ihrem Unmut über die Verkehrsbelastung in Markdorf Luft gemacht: Tieflader, Traktoren und Gogomobile rollten voraus, die Demonstranten mit Plakaten "pro Südumfahrung" marschierten hinterher. Es waren weniger als erhofft, aber doch "soviele wie erwartet", sagt Organisatoren Elvira Liewer.

 

VON CAROLA STADTMüLLER

 

Markdorf - Mit Trillerpfeifen und Tröten ausgestattet, mit Bannern und Schildern für die Südumfahrung in den Händen, mit Buttons am Revers zeigten die rund 200 Demonstranten ihre Meinung zur Verkehrsbelastung Markdorfs: "Wir brauchen die Südumfahrung", skandierten sie auf ihrem Weg über Ravensburger Straße, Weinsteige bis zum Marksplatz.

Organisiert hatte die Demonstration pro Südumfahrung eine Gruppe aus Wirtschaftskreis, CDU, Freien Wählern und der Initiative "Pro Südumfahrung". Gefolgt waren dem Aufruf aber auch Anwohner und Bürger aus anderen Markdorfer Stadtteilen und Bermatingen.

"Es kann nicht sein, dass man uns zumuten will, dass wir 22 Stunden im Lärm und Gestank verbringen, damit wir uns dann zwei Stunden in der grünen Lunge erholen können", rief Renate Nietsche am Latsche-Platz, wo der Demo-Zug Aufstellung nahm. Mobilisieren wollen die Straßenbefürworter, anstacheln, bewegen. "Es soll uns nicht so gehen wie in Friedrichshafen. Wir wollen die Leute aufrütteln", sagte die glühende Befürworterin Nietsche auf dem Tieflader mit Razze Band, die auch während des Zuges durch die Stadt für gute Stimmung mit Schunkeleffekt sorgte.

Über die Ravensburger Straße zogen die Demonstranten in die Weinsteige und schließlich vor das Markdorfer Rathaus, wo die Kundgebung stattfand. "Wir wollen den Verkehr nicht mit Worten aus der Stadt tragen, sondern wir wollen die Chance der Südumfahrung nutzen", sagte CDU-Gemeinderat Alfons Viellieber. Applaus der Befürworter gab es für Dieter Walliser: "Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ist sicher wichtig, aber da haben wir noch nicht einen LKW aus der Stadt." Wer auf die Südumfahrung verzeichten wolle, der müsse auch sonst sein Verhalten umstellen und auf Konsum und Annehmlichkeit verzeichen. Nur so können man Verkehr überhaupt wegbekommen.

Zufrieden waren die Organisatoren mit der Beteiligung durchaus, gestrahlt haben sie nicht. "Es gelingt schwer, die Menschen zu bewegen", erklärt Organisatorin und CDU-Stadträtin Elvira Liewer. Dass der Termin, ein Freitagnachmittag, ungünstig gewählt sei, wollte sie nicht gelten lassen. "Wir wollen zeigen, dass wir da sind. Unser Motto bleibt: Wer nicht wählen geht, ist schuld, wenn sich in Markdorf nichts verändert."

Baden-Würtemberg, Seite 6