28.03.2003 05:56 |
"Ich bin schon etwas erleichtert" |
Sabine Habisreuther zu ihrem Rücktritt als CDU
Ortsverbandsvorsitzende |
Sie
gehe nicht im Ärger. Sabine Habisreuther erklärt
den Rücktritt als Ortsverbandsvorsitzende der CDU Bermatingen-Ahausen
mit einer Uneinigkeit zwischen ihr und einer Mehrheit im Vorstand beim Thema
Südumfahrung. Der stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende, Wolfram Frei, war
nicht zu einer Stellung bereit. |
Bermatingen |
VON CAROLA STADTMüLLER |
Bermatingen - "Ich konnte das einfach
nicht mittragen", erklärt Sabine Habisreuther zu
ihrem Rücktritt als Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Bermatingen.
"Obwohl in der Öffentlichkeit bisher der Eindruck vermittelt wurde, dass
die CDU Bermatingen-Ahausen geschlossen hinter der
geplanten Ortsumfahrung steht, besteht intern hierüber keine Uneinigkeit."
Sie beuge sich letztlich der Mehrheit ihres Ortsverbandes, die sich pro
Ortsumfahrung ausspreche.
"Ich gehe ohne
Groll", betont Habisreuther, die ihr Amt als
Vorsitzende ein gutes Jahr bekleidet hatte. Dennoch sei froh sich positioniert
zu haben und sie sei auch ein bisschen erleichtert, nachdem diese nicht ganz
einfache Entscheidung gefällt habe.
Habisreuther begründet ihren Rücktritt vor allem
mit dem Inhalt eines Flugblattes, das kommende Woche in Bermatingen
verteilt werden soll, und das auf einer Mitgliederversammlung in ihrer
Abwesenheit beschlossen worden war. "Ich hätte dazu Stellung nehmen
können, aber da der Inhalt in keiner Weise mit meiner Überzeugung zu
vereinbaren ist, trete ich zurück. Ihrer Überzeugung nach gebe es eine
"inoffizielle Alternative" - nämlich eine "Aneinanderreihung der
so genannten ,Ortsumfahrungen auf der Trasse der vor
30 Jahren gescheiterten Autobahn 98". Die offizielle Variante - der
Planfall 7.5 - sei unwahrscheinlich, da der Immenstaader Gemeinderat bereits
dagegen votiert habe.
"Was gibt uns die
Sicherheit, dass eine B31 neu überhaupt noch gebaut wird, wenn eine aus
verketteten Ortsumfahrungen bestehende Hinderlandtrasse erst einmal
existiert?", kritisiert Habisreuther. Zudem
werde am 6. April über diese Folgen nicht abgestimmt. Das pauschale
"Ja" oder "Nein" beinhalte nicht eine nachträgliche
Fahrbahnverbreiterung oder ähnliches.
Als Alternative für die
Verkehrsbelastung in Bermatingen-Ahausen stellt sich
die Bermatingerin eine extreme
Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern in der Stunde im Ortskern vor.
"Dass dies möglich ist, kann jeder in Sipplingen mit eigenen Augen sehen",
erklärt Habisreuther. Auch wenn sie als Vorsitzende
des Ortsverbandes zurückgetreten ist, so werde sie weiterhin in der CDU bleiben
und auch dem Ortsverband als Mitglied angehören.
Wie die Bermatinger
CDU auf ihren Rücktritt reagierte, weiß sie noch nicht. "Ich habe das in
schriftlicher Form gemacht und war bisher auch noch nicht zu erreichen, so dass
ich noch keine Reaktionen kenne." Der zweite Vorsitzende des
CDU-Ortsverbandes Wolfram Frei: "Ich werde zu dieser Sache keine Stellung
nehmen. Wir werden das erst im kleinen Kreis beraten."