22.02.2003 06:26

Kommt jetzt Schub für den Straßenbau?

Müller: Sämtliche B31-Projekte und neue B30 vordringlich - Bindig: Gute Chancen auf höchste Dringlichkeit

Sämtliche Vorhaben zum Bau von Bundesfernstraßen im Bodenseekreis sind vom Land beim Bund für den vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan angemeldet worden. Die Chancen für eine Aufnahme in die erste Dringlichkeitsstufe sollen gut sein.

Friedrichshafen

VON WOLFGANG BOLLER

 

 

Friedrichshafen - 11,7 Milliarden Euro schwer waren die Projekte, die auf der einstigen Wunschliste des Landes zur Aufnahme in den neuen Bundesverkehrswegeplan gestanden hatten. Auf Projekte für rund 4,5 Millionen Euro hat das Land nun verzichtet. Lange gab es auch Befürchtungen, dass den Streichungen auch das eine oder andere vorhaben im Bodenseekreis zum Opfer fallen könnte. Doch das ist nun nicht so. "Die ganze B 31 von Überlingen bis zur Kreisgrenze ist für den vordringlichen Bedarf angemeldet worden", sagte Landes-Verkehrsminister Ulrich Müller dem SÜDKURIER. (Siehe Infokasten "Die Projekte").

Welche Projekte davon wie schnell verwirklicht werden, steht allerdings noch nicht fest. "Jetzt ist der Bund dran, seine Prioritäten zu setzen", sagte Müller. Er bezeichnete die Wünsche des Landes für den Bodenseekreis als "Maximalprogramm in den richtigen Dimensionen".

Der SPD-Bundestagsabgeordnte Rudolf Bindig kritisierte gestern, das Land habe es versäumt, innerhalb der Liste Prioritäten zu setzen. Damit habe sich das Land seiner "ureigensten Aufgabe entzogen". Verkehrsminister Müller tritt dem entgegen. Eine solche Priorisierung sei von der Bundesregierung gar nicht gewünscht worden. "Macht doch selber mal so eine Liste", forderte er die SPD-Politiker auf.

Bindig indessen gibt eine "positive Trendmeldung". Es gebe positive Hinweise darauf, dass sich das Bundesverkehrsministerium davon überzeugen lassen habe, entweder alle oder doch die Hauptabschnitte der neuen B 31 von Friedrichshafen bis Überlingen sowie die neue B 30 zwischen Ravensburg und Friedrichshafen in die erste Dringlichkeitsstufe aufgenommen werden, weil sie von großer Bedeutung sind. Die endgültige Einstufung erwartet Bindig im März.