"Flurbereinigung unbedingt nötig"

Straßenbauamtsleiter Kohler präsentiert Umfahrungspläne bei CDU-Hauptversammlung

 

Markdorf

Markdorf (ala) Die Markdorfer Südumfahrung stand bei der Jahreshauptversammlung der CDU-Ortsgruppe am Donnerstag in der "Letze" in Leimbach im Mittelpunkt. Dabei zeigte sich Vorsitzender Alfons Viellieber mit seinen Parteifreunden einig, dass man an der Südumfahrung festhalten wolle und mit den Freien Wählern und der Gruppe "Pro Südumfahrung" an einem Strang ziehen werde.

Einzelheiten präsentierte Straßenbauamtsleiter Hartmut Kohler als Gastreferat. "Wir brauchen die Umgehungsstraße", untermauerte Viellieber. Ohne sie habe die Stadt keine Entwicklungsmöglichkeiten, sei es das Projekt West III, die Bahnunterführung oder die Verkehrsentlastung für Markdorf sowie später Leimbach und Hepbach.

Laut Hartmut Kohler sind die Umfahrung von Überlingen, die Umfahrung Immenstaad Richtung Friedrichshafen und die B 30 neu Ravensburg-Friedrichshafen bereits Bausteine für den Planungsfall 7, die für ein schlüssiges Verkehrskonzept und spätere Anbindung sorgen. Für Markdorf gebe es keine Alternative zur Südumfahrung. Der Tunnel sei kein Thema. Dies habe bereits eine Machbarstudie Anfang der 90-er Jahre ergeben. Ein Tunnel werde weder von Bund, Land oder Kreis finanziert. Man habe sich viele Gedanken über Trassen und Tunnellösungen auch im Bereich Bermatingen gemacht und sei zu dem Entschluss gekommen, dass die damalige Trassenführung der geplanten Autobahn immer noch die beste sei, sagte Kohler. Man habe versucht, die Trasse soweit wie möglich nach Norden zu legen, da sonst der Aldi-Kreisel verlegt und der Markt hätte beseitigt werden müssen. Zudem hätte ein Kreisel dort nicht den gesamten Verkehr auffangen können. Wäre man nicht nach Norden ausgewichen, hätte man das Bildungszentrum tangiert. Durch die Verlegung habe man wichtige Grünfläche für Naherholung, Landwirtschaft und Sport erhalten.

"Herr Mock vom Stüblehof hat signalisiert, dass er mit dieser Entscheidung leben könne", sagte Kohler. Mit dieser Trasse werde der Segelflugplatz etwas angeschnitten, aber damit könnten die Segelflieger leben. Die Trasse werde auch weit genug von Lipbach entfernt gebaut, um eine Lärmbelästigung auszuschließen. Ebenso werde ein Lärmschutzwall entstehen, versicherte Kohler.

Am "Wagnerknoten" entstehe ein zweispuriger Kreisverkehr der bis zu 36000 Fahrzeuge aufnehmen könne. Damit werde die Optionen geschaffen, später auch Leimbach und Hepbach verkehrstechnisch zu entlasten. Der trompetenförmige Knoten beim Haslacher Hof sei ungewöhnlich aber zweckmäßig. Es handle sich um eine Machbarkeitsstudie, die noch geändert werden könne. Nachteil sei, dass durch diesen Knoten große landwirtschaftliche Flächen wegfallen würden. Die Reduzierung von Flächenverbrauch sei wiederum mit viel Geld verbunden, stellte Kohler klar.

Für eine Südumfahrung sprechen laut Kohler neben der Lärmbelästigung die Schadstoffwerte, die in Markdorf schon bedenkliche Grenze erreicht hätten und im Jahr 2010 weit höher sein würden, als es EU-Richtlinien erlaubten. Mit der Umgehungsstraße schaffe man eine Halbierung der Schadstoffe, versicherte Kohler.

"Eine Flurbereinigung ist unbedingt notwendig", forderte Fraktionsvorsitzender Rolf Weiß. Dieser stehe man offen gegenüber, wenn dadurch Grunderwerb und die Umsetzung der Südumfahrung möglich sei, versprach Kohler. Das selbe forderte Kreisrat Ernst Arnegger: "Hier ist der Bürgermeister gefordert, noch vor dem Bürgerentscheid mit den Grundstückseignern zu sprechen." So könne man den Umfahrungsgegnern, die mit falschen Zahlen und Argumenten die betroffenen Grundstückseigentümer negativ beeinflussten, den Wind aus den Segeln nehmen. "80 Prozent der Südumfahrungsgegner wollen eigentlich gar nichts und machen auch keine konstruktiven Alternativvorschläge", wetterte der Kreisrat. Betroffene Grundstückseigner sollten daher noch vor der Bürgerversammlung von der Verwaltung über Flurbereinigung, Tauschmöglichkeiten und Grundstücksverkauf informiert werden.