Straßenbauamt für neue L 207

 

Gutachten auf dem Tisch - Alternativen schlechter bewertet - Nicht mehr Landesstraße?

 

Friedrichshafen

 

 

Friedrichshafen-Kluftern - Die Karten, sprich die Pläne, liegen auf dem Tisch: Das Straßenbauamt Überlingen hält an seinen Plänen zum Bau der neuen Landesstraße 207 entlang der Bahnlinie bei Lipbach und Spaltenstein zwischen der geplanten Umfahrung Markdorfs und der künftigen B 31 fest. Das wurde gestern in Markdorf bekannt. Zwar untersuchten die Planer auch den Ausbau der bisherigen Kreisstraße 7742, der so genannten Müllstraße, sowie einen Neubau der K7742. Sie kamen aber zu dem Ergebnis, dass die neue L 207 Lipbach, Kluftern und Efrizweiler am besten entlaste.

Der Zubringer parallel zur Bahnlinie - auf normalem Geländeniveau und nicht, wie früher geplant, auf Höhe der Bahnlinie - soll für Lipbach und Kluftern eine Entlastung von 40 bis 50 Prozent, für Efrizweiler sogar von 80 Prozent bringen. Der Ausbau oder der Neubau der K 7742 brächte laut Straßenbauamt für Kluftern und Lipbach 5 bis 20 Prozent, für Efrizweiler 30 Prozent Entlastung. Die neue L 207 (neuerdings als "bahnparalleler Zubringer zur B 31 neu" bezeichnet) habe die beste Verkehrswirksamkeit, das nachgeordnete Netz werde am wirkungsvollsten vom Schleichverkehr entlastet, schlussfolgern die Planer. "Die anderen Lösungsansätze scheiden auf Grund ungenügender Bündelungswirkung beziehungsweise mangelnder Entlastungswirkung, ökologischer Konflikte, baulich-konstruktiver Probleme und Fragen der Leistungsfähigkeit aus", heißt es in dem 77 Seiten umfassenden Gutachten.

Die Straße entlang der Bahnlinie sei kein Angebot für den überregionalen Verkehr, sondern sei eindeutig für den zwischenörtlichen und überörtlichen Verkehr ausgelegt. Diese Argumentation und der Verzicht auf die Bezeichnung Landesstraße deutet darauf hin, dass diese Straße möglicherweise vom Kreis als Kreisstraße gebaut wird. Eine spätere Steigerung der Leistungsfähigkeit von zwei auf vier Spuren im Sinne einer verkappten Realisierung des Planungsfalls 2a entspreche nicht der Zielsetzung und den politischen Beschlüssen und sei wegen der Streckencharakteristik gar nicht möglich.

Um das jetzt bekannt gewordene Gutachten wurde lange Zeit ein großes Geheimnis gemacht - bis Markdorfs Bürgermeister Bernd Gerber gestern die Katze aus dem Sack ließ. In diesen Tagen sollen die mehrere hundert Seiten starken Ausarbeitungen zahlreichen Gemeinderäten und Ausschüssen vorgelegt werden, bevor sie demnächst in Bürgerversammlungen öffentlich vorgestellt werden.