Minister-Angebot und Lob für Region
BODENSEEKREIS - Gute
Nachricht für die Region: Das Land Baden-Württemberg übernimmt die vollen
Kosten für die geplante Umfahrung von Bermatingen. Im
Hinblick auf weitere Großprojekte, wie den Weiterbau der B 30, lobte gestern
Verkehrsminister Ulrich Müller die Region. Sie ziehe politisch mittlerweile an
einem Strang.
Von unserem Redakteur
Andreas Mühl
Etwa neun Millionen Euro
kostet allein das neue Teilstück südlich von Bermatingen
bis zum Knoten mit der Bundesstraße 33, Haslacher Hof. Hierfür stellte das Land
bislang 70 Prozent der Kosten, 15 Prozent entfielen auf den Kreis, weitere 15
Prozent hatte Bermatingen zu tragen. "Wir haben
uns jetzt entschlossen, die vollen Baukosten zu tragen", so Müller, um
diesem immens wichtigen Straßenbauprojekt auf die Beine zu helfen." Das
Land gehe dabei bis an die Grenze des Machbaren. Die Umfahrung Bermatingens in Kombination mit der Umfahrung Markdorfs und
die Weiterführung über eine neue Trasse in Kluftern
(K 7743 neu) oder die alte Müllstraße (K 7742) zur Bundesstraße 31 sei ein
gigantisches Projekt für Land, Kreis und Kommunen. Insgesamt kostet die
Verbindung von Bermatingen bis zur B 31 rund 28,5
Millionen Euro.
An den Finanzmodellen
für die Umfahrung Markdorfs und die Weiterführung über Kluftern
ändert sich nichts. Verkehrsminister Müller ließ gestern keinen Zweifel daran,
dass die Bauabschnitte Bermatingen und Markdorf nur
gleichzeitig verwirklicht werden könnten. Für den Anschluss über Kluftern zur B 31 sagte Müller: "Beim Blick auf die
Karte ist eine neue Trasse in Kluftern aus
verkehrlicher Sicht die elegantere Lösung." Müller hofft auf ein
Planfeststellungsverfahrens im Jahr 2004.
Der Verkehrsminister
äußerte sich gestern auch zur weiteren
Straßenbauprojekten in der Region. Kandidaten für den "vordringlichen
Bedarf" im neuen Bundesverkehrswegeplan, der jetzt entworfen wird, sind:
Lückenschluss A 96, Ortsumfahrung B 12 Isny, Ortsumfahrung Amtzell.
Die B 30 soll bei Bad Waldsee vierspurig ausgebaut werden, zudem steht natürlich
der Lückenschluss nach Friedrichshafen an. Ganz oben auf der Wunschliste der
Region steht die Komplettfertigstellung der B 31 Richtung Überlingen.
Müller zeigte sich
hocherfreut, dass die Region beim Straßenbau gemeinsame Ziele formuliere.
"Hut ab vor der Entscheidung, das Projekt Molldiete-Tunnel
in Ravensburg zugunsten des Weiterbaus der B 30 zurückzustellen." Er sei
stolz auf die Einigkeit in der Region. Das erleichtere die Entscheidung in
Stuttgart und auch die Position gegenüber dem Bund. Müller warnte davor, mit
Privatfinanzierungskonzepten, wie Bundesverkehrsminister Stolpe sie kürzlich
formuliert habe, zu planen. Auch lehnt Müller jede Planung mit einem nur
zweispurigen Weiterbau der B 30 ab.
Über die Priorisierung des Landes für den Bundesverkehrswegeplan
entscheidet das Verkehrsministerium in Kürze. Die Region konkurriert dabei mit
Straßenbauforderungen in Höhe von rund sechs Milliarden Euro in
Baden-Württemberg.
(Stand: 24.01.2003 23:30)