Pro Kluftern verliert und bleibt vorne
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Die Ortschaftsratswahl im Häfler
Teilort
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Freie Wähler legen zu, Sitze bleiben unverändert
Ein Abrutsch um 15 Prozent ist nicht ohne: So geschah es der
Bürgerliste Pro Kluftern bei der Ortschaftsratswahl
im Häfler Teilort. Von 38 Prozent vor fünf Jahren
stürzte die Bürgerliste am Sonntag um 6,3 Prozentpunkte auf 31,7 Prozent ab,
bleibt aber dennoch die stärkste Fraktion im elfköpfigen Ortschaftsrat. Allzu
üppig ist der Vorsprung auf die Freien Wähler allerdings nicht mehr. Hatte Pro
Kluftern vor der Wahl noch ein Polster von 13,4 Prozentpunkten, so ist es nun
nach der Wahl auf gerade noch 3,1 Prozentpunkte abgeschmolzen.
Stimmenkönig ist
Walter Zacke
Das liegt nicht nur am eigenen
Abwärtstrend, sondern auch am Aufwärtstrend der politischen Mitbewerber. Die
Freien Wähler legten kräftig von 24,6 auf 28,6 Prozent zu, die CDU von 18,2 auf
20,1 Prozent. Einen leichten Zugewinn von 19,1 auf 19,6 Prozent verbuchte auch
die SPD und trotzte damit dem verheerenden Bundestrend bei der Europawahl. An
der Verteilung der Sitze hingegen ändert sich nichts: Die Bürgerliste bleibt
bei vier Sitzen, die Freien Wähler bei drei und CDU und SPD halten ihre jeweils
zwei Sitze. Stimmenkönig in Kluftern ist erneut Bürgerliste-Fraktionschef
Walter Zacke, trotz der Verluste seiner Gruppe. Mehr noch: Seine 1201 Stimmen
von 2014 konnte er sogar um 15 Stimmen auf 1216 ausbauen.
Pro Kluftern: Neues
Thema nötig
Zacke verhehlt gegenüber dem SÜDKURIER
nicht, dass das Ergebnis nicht gerade Anlass zum Jubeln bietet. Seine Deutung:
Das letzte große Thema bahnparallele Trasse sei abgearbeitet. Zwar werde Pro
Kluftern noch von dieser Woge getragen, aber nicht mehr so hoch, so Zacke. Nun
gelte es für seine Fraktion neue prägende Themen zu setzen. Welcher
Schwerpunkte sich die Fraktion annehme, sei noch nicht konkretisiert. „Wir wollen
uns zunächst einmal das Ergebnis schon auch noch näher anschauen“, kündigt
Zacke noch eine interne Analyse an. Fakt sei aber: „Um zukunftsfähig zu
bleiben, müssen wir uns wieder eine zentrale Aufgabe setzen“, weiß Zacke.
Freie Wähler: Freude
über den Erfolg
Freude über das erfolgreiche Abschneiden
bei den Freien Wählern: „Das zeigt uns, dass die Arbeit, die wir die letzten
fünf Jahre geleistet haben, vom Wähler anerkannt wird“, sagt Peter Schwarzott. Schade finde er allerdings, dass der
Ortschaftsrat selbst nicht jünger geworden sei. Die Ziele der Freien Wähler
ließen sich klar definieren. Die Gestaltung des Platzes zwischen Halle und
Bürgerhaus müsse bald angegangen und gut gemacht werden. Auf dem Areal der
früheren Skateranlage wünschten sich die FW einen Sandplatz, auf dem man
verschiedene Beach-Sportarten betreiben könne. Weitere Schwerpunkte seien die
Kindergärten und ein Ausbau der Schulbetreuung.
CDU: Viele Ziele auf
dem Schirm
Zufrieden mit dem Ergebnis sei man auch
in der Klufterner CDU, sagt Dietmar Wurst, der mit
853 Stimmen die meisten auf der CDU-Liste erhielt. Noch sei das Thema Straße ja
nicht beendet, sieht es Wurst anders als Zacke. Doch als zentraler Klufterner Diskussionsinhalt sei die Ortsdurchfahrt
aufgrund der Mediation nun durch. Für die CDU kämen nun wieder andere Themen
auf die Agenda, die sie in den kommenden fünf Jahren bearbeiten wolle. Wurst
nennt den Hallenvorplatz, Querungshilfen, das Traube-Areal, Mitfahrbänke und
auch die Aussegnungshalle, die man intern seit längerem auf dem Schirm habe.
„Dies sind jetzt unsere Ziele im Ortschaftsrat„, sagt
Wurst.
SPD: Auf einen Sitz
mehr gehofft
Mit dem Ergebnis müsse
man leben, klingt Bernd Caesar nicht begeistert. Erhofft habe man sich ein
drittes Mandat. Möglich, dass sich der negative SPD-Trend auswirkte: „Wir haben
hervorragende Arbeit geleistet und viele Ideen und Anstöße gegeben, die sich im
Wahlergebnis leider nicht widerspiegeln.“ Für die SPD gelte es, das
Verkehrsproblem zu lösen, denn die Misere im Ort bestehe nach wie vor. Die SPD
werde sich für einen Ausbau der Bodenseegürtelbahn unter Hochdruck einsetzen.
Eine Aufgabe richtet er auch an die Nachbarn: Friedrichshafen und Markdorf
müssten innerstädtisch mehr bewegen, damit man den Verkehr in der Region in den
Griff bekomme.
Wahl-Splitter
Stimmenkönig in Kluftern wird nach 2014 auch diesmal wieder Walter Zacke
(Bürgerliste Pro Kluftern): Er erhielt 1216 Stimmen. Ihm folgen seine
Fraktionskollegin Beatrix Popp (1067), Peter Schwarzott
(FW, 1021) und Bernd Caesar (934). Die Wahlbeteiligung lag mit 66,7 Prozent um
9,1 Prozentpunkte höher als in 2014 (57,6 Prozent). Die Freien Wähler holten
1604 Stimmen mehr als vor fünf Jahren. Trotz der teils deutlicheren
Veränderungen bei den Wahlergebnissen gegenüber 2014 (starke Verluste der BLPK,
Gewinne der drei anderen Listen) bleibt die Sitzverteilung im Ortschaftsrat
unverändert.