12.07.2008 02:01
VON GEORG
WEX
Auf der
Suche nach der richtigen Taktik ist die neue Bürgerinitiative "Kluftern
Süd", die am Donnerstagabend zu einer Informationsveranstaltung in das
Pfarrzentrum St. Gangolf lud. Rund 50 Bürgerinnen und
Bürger diskutierten über das neue Gewerbegebiet.
Friedrichshafen-Kluftern - Auf dem Podium stellten sich Dr.
Ekkehard Reich, Michael Obergasser, Bernd Müller,
Ulla Faßbinder und Alfred Mauch vor. Sie sind
Betroffene aus Huben II und unter anderen Initiatoren der neuen
Bürgerinitiative. An dem Abend ging es vor allem um die richtige Taktik beim
Vorgehen gegen die Pläne der Stadt, ein kommunales Gewerbegebiet an der L207
auszuweisen, in dem zu den 22 Hektar auf Klufterner
Seite noch acht Hektar neue Gewerbefläche auf Immenstaader Seite hinzukommen.
Haupteinwände der Redner waren zu viel Verkehr sowie die Befürchtung von Immissionen
und Lärm.
Besonders Reich machte
deutlich, dass die Initiative entscheiden müsse, wie sie vorgehe. "Können
wir den Druck ertragen", fragte er, wenn man ein Projekt, mit dem
Arbeitsplätze gesichert werden und möglicherweise geschaffen werden, rigoros
ablehne.
Die Versammelten waren hier
uneinig. "Wenn der Bebauungsplan erst einmal steht, kann man machen was
man will", hieß es aus der Versammlung von Seiten der Ansiedlungsgegner
und: "Wenn wir das Projekt nicht insgesamt ablehnen, werden wir skrupellos
überfahren. Man wird das Votum des Klufterner
Ortschaftsrats nicht beachten. Was meinen Sie, was Sie mit Ihnen tun?" Die
Ortschaftsräte Walter Zacke (Bürgerliste Pro Kluftern) und Bernd Caesar (SPD)
brachten etwas mehr Ruhe in die teilweise sehr emotionale Diskussion. Zacke
meinte, die Stadt habe nach 22 Hektar gesucht, tatsächlich seien jedoch nach
Aussagen der MTU-Geschäftsführung der Bau des Materialwirtschaftszentrums (MWZ)
und des Montagewerks für die neue 1600er-Baureihe unabhängig von einander.
Zacke und Caesar
argumentierten, man müsse das neue Gewerbegebiet auf die Größe des MWZ
begrenzen, etwa acht Hektar. Für das neue Montagewerk wäre auch eine andere
Fläche in Friedrichshafen zu finden. Viele in der Versammlung könnten das
akzeptieren, denn eine große Angst ist, dass Tognum
die 1600er-Baureihe dann doch nicht in Kluftern im neuen Gewerbegebiet
ansiedeln wird und noch unakzeptablere Industrie oder Gewerbe dort einen neuen
Standort findet. Von einem "Atomkraftwerk" wurde da gewitzelt.
Schlussendlich kam es aber auf der Versammlung zu keiner Entscheidung über das
künftige Vorgehen - außer bei den anstehenden Sitzungen und Versammlungen
präsent zu sein.