Südumfahrung Markdorf: Lob und Kritik von Ulrich Müller

Markdorf -  Mit Erleichterung, aber auch mit Kritik reagiert der CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Müller auf die Nachricht, dass das Regierungspräsidium (RP) Tübingen den Planfeststellungsbeschluss für die Südumfahrung Markdorf erlassen hat. Dies sei „eine gute Nachricht für den Bodenseekreis“, teilt Müller mit.

Für ihn zeige der Erlass der Planfeststellung genau einen Tag nach der Ablehnung der Petition von Pro Kluftern, dass „die grünen Straßenbaugegner mit ihrem Liegenlassen der Petition im Landtag das Projekt gezielt behindert haben und eine erhebliche Verzögerung des Beschlusses zu verantworten haben“. Erst seine hartnäckige Kritik daran, dass die Petition 18 Monate lang von dem Berichterstatter, dem grünen Abgeordneten Manfred Lucha, „liegen gelassen“ worden sei, habe Bewegung in die Sache gebracht, so Müller. Die Aussage Luchas, man habe noch auf eine Stellungnahme der Regierung warten müssen, hätte nicht der Wahrheit entsprochen, so Müller. Dem Ausschuss habe jedenfalls keine solche Stellungnahme vorgelegen.

Dessen ungeachtet sei der Beschluss nicht nur hinsichtlich der Südumfahrung selbst wichtig, sondern auch für die damit verbundenen Vorhaben Umfahrung Bermatingen und Salem-Neufrach. „Diese beiden Landesstraßenbaumaßnahmen erhalten durch die Entscheidung für Markdorf zusätzlichen Schub und zusätzliche Legitimation – gehören doch alle drei Ortsumgehungen verkehrlich zusammen“, kommentiert der CDU-Parlamentarier.

 

„Man kann nur hoffen, dass das Regierungspräsidium Tübingen, welches auch in Bermatingen und Neufrach plant, von Verkehrsminister Hermann (Grüne) nicht ausgebremst wird – immerhin liegt der Antrag des Regierungspräsidiums auf Einleitung der Planfeststellung in Salem seit einem Jahr ohne Antwort im Stuttgarter Ministerium“, stellt Ulrich Müller frustriert fest.

Heftige Kritik äußert er auch an seinem grünen Kollegen Martin Hahn. Dass dieser „etwas gegen die Südumfahrung hat, ist bekannt“, so Müller. Hahn habe sich vor Monaten dagegen ausgesprochen, dass das Land einen Zuschuss für die Südumfahrung gebe. Der Kreis sei aber Bauherr der Straße und habe sich wie die Stadt Markdorf und ihre Bürgerschaft klar für den Bau entschieden. „Bei Baukosten von ca. 18 Millionen Euro ist die Frage, ob es einen ca. 65 prozentigen Landeszuschuss gibt, von entscheidender Bedeutung und es ist indiskutabel, dass ein Abgeordneter sich gegen eine Hilfe für den Landkreis ausspricht, den er im Landtag vertreten soll“, kritisiert Müller.

Mit dem Beschluss zur Südumfahrung habe nach der jüngst erlassenen Planfeststellung beim Waggershauser Tunnel in Friedrichshafen nun ein „weiteres Schlüsselprojekt für die Verbesserung des Straßenverkehrs rechtlich grünes Licht erhalten“.