06.12.2012
Für den Baubeginn der Süd-Umfahrung von Ravensburg stehen 2013 gerade einmal eine
Million Euro zur Verfügung. 2014 sollen es zwei Millionen Euro sein.
Die
Reaktionen auf die Ankündigung, dass die Süd-Umfahrung
von Ravensburg ab 2013 gebaut wird, dagegen für die Umgehung zwischen
Friedrichshafen und Immenstaad kein Geld in den Haushaltsplan des Bundes
eingestellt wird, sind weiterhin heftig. Je nach politischem Lager wird von
großen Erfolgen, Mauscheleien im politischen Hintergrundgeschäft oder von
bloßer Wahlkampfunterstützung für einen CDU-Politiker geredet. (Wir berichteten
am Mittwoch). Die unterschiedlichen Bewertungen über Bau oder Nicht-Bau von
Umgehungsstraßen in der Region dürfte seit Donnerstag eine neue Dimension
erreichen. Bekannt wurden die Zahlen, die für einzelne Baumaßnahmen vom
Verkehrsministerium vorgeschlagen werden.
Genüsslich
zitierte der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Gerster (Biberach) aus der
Projektliste für das „Infrastrukturbeschleunigungsprogramm II) als Teil des
Bundeshaushalts 2013. In dem Papier ist nachzulesen, dass für den Neubau der Süd-Umfahrung von Ravensburg bis Eschach
im kommenden Jahr gerade einmal eine Million Euro eingestellt sind. Im
Folgejahr verdoppelt sich die Summe auf glatt zwei Millionen Euro. „Mit der
Million im kommenden Jahr können der Spaten für den Minister und die große
Bauauftaktfeier bezahlt werden“, merkt Gerster süffisant an. Vor dem
Hintergrund, dass die neue Straße derzeit mit 55 Millionen Euro Gesamtkosten
veranschlagt ist, errechnet er aus den jetzigen Zahlen eine Bauzeit von 30
Jahren. Ganz ernst dürfte eine solche Sichtweise wohl nicht sein.
Gersters
Bundestagskollege Andreas Schockenhoff aus
Ravensburg, der Anfang der Woche das bereitgestellte Geld für einen Baubeginn
als seinen Erfolg verkündet hatte, wird anders argumentieren. Wichtig sei, dass
mit dem Bau begonnen werde. Damit sei sichergestellt, dass auch weiter gebaut
wird.