Martin Hahn rudert bei der B 31 zurück

Von Anton Fuchsloch

Die B 31 neu vierspurig durch den ganzen Bodenseekreis? Mancher Grüne dürfte sich ob dieser Pressemitteilung des Landtagsabgeordneten Martin Hahn (SZ vom 2. Oktober) die Augen gerieben haben. Ein Großteil der Parteibasis kann mit diesem Signal vom grün-roten Kabinettstisch aus Stuttgart nicht einverstanden sein. Ausbau vor Neubau und möglichst wenig Flächenverbrauch war bisher das Motto bei den Grünen. Die B 31 neu mit vier Fahrspuren und beidseitigen Standtreifen, wie sie das Land bei Bund jetzt anmeldet, läuft dem diametral entgegen.

Martin Hahn scheint den Widerspruch erkannt zu haben und lenkt mit einer am Montag, 21. Oktober, nachgeschobenen Pressemitteilung ein. „Darüber, wie der B 31 Ausbau aussehen wird, ist allein aufgrund der Anmeldung der Strecke für den Bundesverkehrswegeplan noch keine Entscheidung gefallen“, erklärt der Landtagsabgeordnete für den Bodenseekreis. Die Region habe schließlich noch Zeit, einen Konsens über den bestmöglichen und verträglichsten Ausbau der B 31 zu finden.

Das Land sei bei der Anmeldung vom Planungsfall 7.5 ausgegangen, erklärt Martin Hahn. „Dass es einen durchgängigen vierspurigen Ausbau der Ost-West-Verbindung durch den Bodenseekreis plus Standstreifen geben wird, ist damit längst noch nicht entschieden“, stellt der Abgeordnete klar. Er setze sich weiterhin für eine Variante ein, „die kostengünstig ist, die Landschaft schont, möglichst wenig Fläche verbraucht und schneller kommt“. Damit sei allen mehr geholfen. Niemand wisse, wie viele Fahrzeuge in 30 Jahren überhaupt noch auf der Straße fahren werden. Verkehrsprognosen gingen davon aus, dass der Verkehr in Zukunft ab- und nicht zunehmen werde, so Hahn.

Bei der aktuellen Finanzausstattung durch den Bund – 2014 sind bisher knapp 90 Millionen Euro vorgesehen – würde es weit über 50 Jahre dauern, alle für den Bundesverkehrswegeplan angemeldeten Straßenprojekte umzusetzen. „Wir brauchen eine leistungsfähige Straßenverbindung von Überlingen nach Friedrichshafen“, stellt Hahn fest. Eine Lösung für Hagnau hält er für dringend erforderlich. „Ich bin klar gegen eine überdimensionierte Lösung“, so der Landtagsabgeordnete. Gefunden werden müsse eine möglichst flächen- und naturverträgliche Lösung. Das Verkehrsministerium sei für gute Vorschläge offen, so Martin Hahn.

(Aktualisiert: 21.10.2013 18:58)