Fast
vier Milliarden Euro fehlen jährlich für die Infrastruktur
Doch dabei bleibt
es wohl nicht. Unsere Straßen zerfallen immer weiter, warnt das DIW. „Wir
beobachten, dass sich in den letzten Jahren der Zustand der Infrastruktur
verschlechtert hat“, sagt Heike Link aus der Verkehrsabteilung des DIW. Kurzum:
Deutschland lebt von der Substanz. Im Wahlkampf versprechen alle großen
Parteien – wie schon vor vier Jahren – zwar mehr Geld für Straßen. Doch selbst
wenn diese Versprechen wahr würden – wahrscheinlich reicht es nicht, um den
Zerfall aufzuhalten, glaubt Heike Link.
13,2 Milliarden Euro müssten pro Jahr investiert werden
Deutschland müsste
pro Jahr insgesamt etwa 13,2 Milliarden Euro investieren, um die Substanz an
Straßen und Schienen überhaupt zu erhalten, sagt sie. Zuletzt flossen aber
lediglich 9,4 Milliarden Euro jährlich in die Infrastruktur – Tendenz sinkend.
Das bedeutet, dass dem Staat jährlich 3,8 Milliarden
Euro seines Anlagevermögens schlicht wegbröseln.
Das ist nicht nur
ärgerlich, sondern kann auch wirtschaftliche Folgen haben. Wie in Ehingen (Alb-Donau-Kreis), wo Liebherr Mobilkrane für den Weltmarkt
baut. Bevor diese an den Nordseehäfen eingeschifft werden können, müssen die Auslieferer in der Traglast heruntergestufte
Brücken umfahren, die Umwege betragen bis zu 200 Kilometer. „Das hat
Kostensteigerungen zur Folge, für Kran, Kranausrüstung und teilweise für
notwendige Begleitfahrzeuge“, erklärt Wolfgang Beringer,
Leiter der Verkaufsförderung im Werk.
(Aktualisiert:
20.07.2013 18:49)