BUND-Fragebogen
zum Lärmaktionsplan zeigt Wünsche der Markdorfer auf
Demnach kristallisierte
sich eine Präferenz für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer in der
Stunde tags und nachts heraus. Immerhin 52 Prozent sprachen sich für diese
Variante aus. Elf Prozent präferierten eine Tempoverlangsamung auf 30 Kilometer in der Stunde in
der Zeit von 22 bis 6 Uhr, tagsüber sollte 50 Kilometer in der Stunde gelten.
Tempo 40 (tags und nachts) ist für 16 Prozent vorstellbar, nur in der Nacht für
drei Prozent. Immerhin 18 Prozent wünschten, dass es bei 50 Kilometern in der
Stunde bleibt.
Doch: „Nachts wird gerast
was das Zeug hält“, urteilte Wolfgang Wahl von Trans Rapp, der das Grobkonzept
in den Sitzungen der Ortschaftsräten Ittendorf und
Riedheim am Montagabend vorstellte. Daher müssten auch immer wieder
Verkehrskontrollen durchgeführt werden, damit sich die Autofahrer auch an die
vorgegebene Geschwindigkeit hielten. Sie würden vielfach schon beschleunigen,
sobald das Ortsausgangsschild nur in Sicht käme. Dieses forderten auch mehrere
Zuhörer in den beiden Ortschaftsräten ein.
Lärmschutzwand
ist von der Stadt nicht gewünscht
Wahl brachte mehrere
mögliche Maßnahmen ins Gespräch, die zur Lärmreduzierung in Ittendorf,
Leimbach und Hepbach umgesetzt werden könnten. Diese
reichten von einem lärmoptimierenden Asphalt bis hin
zu verschiedenen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Eine Lärmschutzwand sei hingegen
von Seiten der Stadt nicht gewünscht, hätte auch laut Rechtsanwalt Felix
Hornfischer von W2K Freiburg ein Planfeststellungsverfahren zur Folge. „Man
muss die Kosten-Nutzen-Wirkung im Auge behalten“, sagte Wahl.
Bei der Auswertung der
BUND-Fragebögen zeigte sich, dass immerhin 53 Prozent für die Prüfung von
Lärmschutzwänden sind. Die übergroße Mehrheit der Teilnehmer sprach sich für
die Reduzierung des Straßenlärms (86 Prozent) aus. 82 Prozent wünschten sich
eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der Bundesstraße 33 und der Landesstraße
205 und 74 Prozent effektive Kontrollen des Tempolimits.
Die
Geschwindigkeitsbegrenzung könne laut Wahl nach der Verabschiedung des
Lärmaktionsplans durch den Gemeinderat recht schnell kommen. „In Hagnau hat es bis zum Tempo 30 nur wenige Monate gedauert“,
berichtete Wahl. Allerdings seien dafür die jeweiligen staatlichen Fachbehörden
zuständig. Bei den Bundes- und Landesstraßen wäre das etwa das Verkehrs- und
Schifffahrtsamt des Landratsamts Bodenseekreis.
Für das Aufbringen von lärmreduzierenden
Flüsterasphalt sprachen sich 52 Prozent aus. Das sei laut Wahl allerdings erst
dann sinnvoll, wenn der bestehende Asphalt in die Jahre gekommen sei und eh
ausgetauscht werden müsste. Daher sein eine solche Maßnahme eher als
langfristig anzusehen: „Kurzfristig hilft nur das Schilderaufstellen“, betonte
Wahl.
(Erschienen: 16.04.2013
17:10)