Der
Lärmaktionsplan für Markdorf nimmt Konturen an
Verkehrsplaner stellen Grobkonzept in den Ortschaftsräten Ittendorf und Riedheim vor
„Wir stehen noch nicht am Ende“,
sagte Wahl. Er gehe davon aus, dass das Ende des Verfahrens für Spätherbst
anvisiert werden kann. Damit kann der Lärmaktionsplan, nicht wie vom Land
vorgegeben, zum 18. Juli fertiggestellt werden. „Das
bleibt folgenlos, soweit sich die Städte und Gemeinden bereits im Prozess
befinden“, sagte Wahl.
Bisher seien drei Schritte erledigt:
die Kartierung und Betroffenheitsanalyse, die Erarbeitung des Grobkonzepts
sowie die erste Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der
Öffentlichkeit. Nun gehe es darum, einen Planentwurf zu erarbeiten. Analysiert
worden seien die B 33, die L 205 Richtung Bermatingen,
die L 207 Richtung Kluftern sowie die K7742 in
Riedheim. Der Ortschaftsrat Ittendorf wünschte sich
zudem, dass auch die Kippenhauser und die Ahauser
Straße kartiert werden.
101 Stellungnahmen
Im Rahmen der ersten Offenlegung gab
es insgesamt 101 Stellungnahmen. Allein die Stellungnahme der
Interessengemeinschaft Verkehrsplanung Ittendorf
trägt 185 Unterschriften. Der Fragebogen, den der BUND Markdorf zum
Lärmaktionsplan erstellt hatte, wurde 90 Mal eingereicht. „Nicht alle
Stellungnahmen, die inhaltlich wichtige Belange ansprechen, etwa die
Verkehrssicherheit, können auch im Lärmaktionsplan Berücksichtigung finden“,
sagte Hornfischer. Wahl betonte, dass er eine so hohe Beteiligung der
Bevölkerung noch nicht erlebt habe. Das zeige, wie stark die Menschen in
Markdorf von Lärmbelästigung betroffen seien.
Mögliche Maßnahmen für den Stadtteil
Ittendorf sei Tempo 70 auf der B 33 auf Höhe
Wirrensegel. Auch die Verlegung des Ortseingangsschildes von Ittendorf nach Osten wäre im Rahmen der rechtlichen
Zulässigkeit überlegbar. Eine
Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Durchfahrtsstraße auf Tempo 30 oder 40 sowie
ein lärmoptimierender Asphalt seien Schritte, um die
Lärmbelästigung der Bevölkerung zu reduzieren. Wahl tendierte zu Tempo 30 in
der Zeit von 22 bis 6 Uhr.
In Hepbach
und Leimbach ist ebenfalls eine Reduzierung des Tempos auf 30 oder 40 Kilometer
in der Stunde als Maßnahme denkbar. Auf Höhe von Stadel könnte die
Geschwindigkeit auf 70 Kilometer in der Stunde reduziert werden, zwischen
Leimbach und Hepbach auf 50 Kilometer in der Stunde.
Aufgrund der nur geringen Lärmbelastung an der K 7742 ist in Riedheim kein
Lärmaktionsplan notwendig.
Die Reaktionen
Ittendorfs Ortsvorsteher Thomas Geßler zeigte sich „fast begeistert“. Die möglichen
Vorschläge stellten das dar, was seit Jahren in Ittendorf
gefordert würde. Allerdings zeigte er sich erschrocken darüber, dass der
Lärmaktionsplan noch nicht so weit sei, wie er gedacht habe.
Riedheims Ortsvorsteher Hubert Roth betonte,
dass die Priorität in der Entlastung der Bevölkerung liege. „Das hört sich gut
an. Die Verhältnismäßigkeit stimmt“, sagte Ortsrätin
Esther Crepinsek. Wahl schränkte jedoch ein, dass
nicht alle aufgezeigten Lösungen auch umgesetzt werden könnten.
(Erschienen: 15.04.2013 22:15)