Der jetzt vorgelegte erste
Erfahrungsbericht hat dabei gezeigt, dass die damaligen Prognosen eingetreten
sind. An mehreren Stellen hat der Verkehr deutlich zugenommen, die
Lärmbelastung ist gestiegen.
Die Stadt will nun
einerseits die Kontrollen und Verkehrszählungen fortsetzen, um die Lage im
Blick zu halten, andererseits sollen für die Untere Mühlbachstraße/Sparbruck
im Bereich Schnetzenhausen sowie die
Friedrichstraße-Ost weitere entlastende Maßnahmen mit dem Regierungspräsidium
geprüft werden.
Tempo 30 in Schnetzenhausen?
Das könnte vor allem für Schnetzenhausen ein nächtliches Tempo-30-Gebot zur Folge
haben. Ob das angesichts erneut anfallender Ausweichverkehre auch für die
Friedrichstraße Sinn mache, gab die SPD zu bedenken. Fraktionschef Roland Frank
erinnerte daran, dass die Friedrichstraße nur einseitig bebaut, die potenzielle
Ausweichstrecke Eugen- und Charlottenstraße aber beidseitig dicht bebaut sei.
Jochen Wiesener (Bürger Aktiv) brachte die Manzeller
Brücke ins Spiel, die ebenfalls sehr belastet sei. Auch die wird nun zur
Sprache kommen, obwohl der Leiter des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und
Umwelt, Hans-Jörg Schraitle, die rechtlichen
Möglichkeiten an dieser Stelle für ausgereizt hielt. Für überprüfenswert hält
Peter Mohr (SPD) ferner die Strecke Unterraderach-Berg. Vor allem der Kreisel
in Unterraderach werde nachts mit hohem Tempo
überfahren. Während Mathilde Gombert (Grüne) die Stadt flächendeckend in eine
Tempo-3-Zone verwandelt sehen will, damit es gar nicht erst Ausweichverkehre
gebe, schlug Karl-Heinz Mommertz (SPD) vor, für
einige Strecken die Wirksamkeit und die Kosten von Flüsterasphalt zu
überprüfen. Auch Norbert Fröhlich (CDU) appellierte an Verwaltung und
Gemeinderat: „Wir müssen die Stadt ruhiger machen.“ Die Stufe 2 dieses
Lärmaktionsplanes mache Hoffnung, die Verwaltung müsse aber alle Straßen im
Auge behalten. Für die Freien Wähler gab Hannes Weber ein Plädoyer für die
Tempo-30-Zonen ab. Entlastung aber werde nur die B 31-neu bringen und „wir
dürfen mit dem Druck nicht nachlassen, diese Straße zu bekommen.“ Auch wenn man
sich seinerzeit schon einig war, dass das nur ein Flickenteppich sei, so sei
der Lärmaktionsplan ein wichtiges Instrument, Lärm zu reduzieren.
Für Helge Körber (SPD) geht
dieser Plan jedoch nicht weit genug, er will Bahn- und Flugverkehr ebenfalls
damit einbezogen wissen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sieht die Verwaltung da
jedoch keine Handhabe, da die Grenzwerte der Lärmbelastung nicht würden.
Die Fraktionen stimmten dem
weiteren Vorgehen und damit weiteren möglichen Tempo-30-Zonen und der
Flüster-Asphalt-Prüfung zu.
(Erschienen: 18.03.2013
21:35)