Andreas
Brand drängt beim Neujahrsempfang auf schnelle Lösung der Verkehrsprobleme
Ein Schlüssel zum
wirtschaftlichen Wohlstand ist auch eine funktionierende Infrastruktur.
Sichtlich in Wallung kam Andreas Brand, als er die ungelösten Verkehrsprobleme
ansprach. „Eine Bahnstrecke wie zwischen Ulm und Lindau, wo nur Diesel-Loks
unterwegs sind – so was finden Sie nicht einmal in Mecklenburg-Vorpommern oder
im Bayerischen Wald“, sagte der OB. Was die Elektrifizierung der Südbahn
angehe, beschleiche ihn so langsam das Gefühl, „dass wir aufs Abstellgleis
geschoben werden“.
Ähnlich sieht des
Stadtoberhaupts Gefühlslage beim Endlos-Thema B 31 aus. Andreas Brand stellte
klar, „dass auch wir von der Entscheidung für die B 30 bei Ravensburg
profitieren werden“. Angesichts der Tatsache aber, dass „Unlingen
im Schlepptau von Ravensburg“ eine Umgehung bekomme, „verstehen wir die Welt
nicht mehr“, rief er unter dem Applaus seiner Zuhörer in den Hugo-Eckener-Saal
hinein. Ob diese Botschaft auch in Berlin und Stuttgart gehört wird? Mit
Nachdruck appellierte der OB an „Frau Merkel und Herr Kretschmann: Werden Sie
Ihrer Verantwortung gerecht. Handeln Sie. Und zwar jetzt!“
Klare Vorstellungen äußerte
Andreas Brand auch zum Thema Bildungspolitik. „Was spricht dagegen, dass wir an
unseren beiden Gymnasien GZG und KMG ein zusätzliches, gemeinsames G9
einrichten?“, fragte er in Richtung der beiden Landtagsabgeordneten Martin Hahn
(Grüne) und Ulrich Müller (CDU). „Lassen Sie uns dieses modellhafte
Zusatzangebot verwirklichen an zwei Schulen, die bislang eher nebeneinander als
miteinander marschieren.“ Die Gemeinschaftsschule – die Grün-Rot flächendeckend
will und an der die CDU kein gutes Haar lässt – sieht Andreas Brand als
Bereicherung der Schullandschaft. Er wünscht sich, dass es in Friedrichshafen
möglichst viele Schulformen gibt und eine echte Wahlfreiheit besteht.
„Richtig heiß auch ohne
Sauna“ wurde es dem OB nach eigenem Bekunden auch, als er auf das neue
Bäderkonzept zu sprechen kam. Weil das neue Bad die größte Investition in
dieser Legislaturperiode des Gemeinderates sein wird, werde die Verwaltung alle
Argumente sammeln und prüfen – und selbstverständlich die Öffentlichkeit
einbinden. „Wir – und ich betone: wir – werden was Rechtes machen, was uns auch
die nächsten 30 Jahre halten wird“, kündigte Andreas Brand an. Vor Ostern
sollen die Grundsatzentscheidungen fallen.
(Erschienen: 13.01.2013 22:25)