Bodenseekreis

Land Baden-Württemberg meldet B 31 durchgängig zum Ausbau an

Bodenseekreis -  Nach einer Mitteilung des Grünen Landtagsabgeordneten Martin Hahn ist die Bundesstraße 31 im Bodenseekreis zwischen Überlingen und Friedrichshafen vom Landes-Kabinett am heutigen Dienstag für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet worden.

Folgende Projekte werden laut Mitteilung des Landtagsabgeordneten Martin Hahn (B 90/Grüne) für die nördliche Bodensee Region angemeldet worden:

Überlingen – Friedrichshafen/Waggershausen
Überlingen/West – Überlingen/Ost, Überlingen/Ost – Oberuhldingen
Oberuhldingen – Meersburg/West
Meersburg/West – Immenstaad
Immenstaad – Friedrichshafen/Waggershausen sowie Friedrichshafen/Waggershausen – Friedrichshafen/B 30-alt.


Das Land schlägt laut Hahn einen durchweg vierspurigen Ausbau der Ost-West-Verbindung durch den Bodenseekreis vor. Die B 31 soll außerdem einen beidseitigen Standstreifen erhalten. Eine Einschränkung gibt es laut Hahn aber: Im Rahmen der detaillierten Planung werde die Machbarkeit eines dreistreifigen Querschnitts untersucht (Überlingen/Ost-Nußdorf). Angelmeldet ist laut Hahn außerdem die B 30 Friedrichshafen (B 31) – Ravensburg – Eschach. Dort soll es ebenfalls einen vierspurigen Ausbau mit beidseitigen Standstreifen geben.

Das Kabinett habe am heutigen Dienstag die Anmeldung zum Bundesverkehrswegeplan für den Straßenteil beschlossen. „Die gut 160 Maßnahmen mit einem voraussichtlichen Finanzvolumen von über 11 Milliarden Euro verdeutlichen den hohen Bedarf Baden-Württembergs“, heißt es in Hahns Mitteilung. Und weiter: „Es wurden Alternativen zum Aus- und Neubau geprüft, etwa ein drei- statt ein vierstreifiger Ausbau, eine bessere Verkehrssteuerung durch den Einsatz von Telematik oder die Freigabe von Seitenstreifen. Auch das Potenzial für eine Verlagerung auf Schiene und Wasserstraße wurde berücksichtigt.“

 



Die Gültigkeitsdauer des Bundesverkehrswegeplans beträgt laut Hahn 15 Jahre. „Bei der aktuellen Finanzausstattung durch den Bund – 2014 seien bisher knapp 90 Millionen Euro vorgesehen – würde es weit über 50 Jahre dauern, alle Maßnahmen umzusetzen. Daher wird das Verkehrsministerium im nächsten Schritt die Maßnahmen nach ihrer Dringlichkeit ordnen und diese Reihenfolge der Projekte dem Bund vorschlagen“, teilt Hahn mit. In die Priorisierung fließen laut Mitteilung Verkehrszahlen, Baukosten, Unfallzahlen, Lärmauswirkungen und die Flächeninanspruchnahme bei Neubaumaßnahmen ein. Das Ergebnis der Priorisierung soll noch im November vorliegen.

„In einem umfassenden Auswahlverfahren hatte das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur die wichtigsten Maßnahmen für eine leistungsfähige Straßeninfrastruktur identifiziert. Grundlage war ein Fachkonzept, das die Maßnahmen entlang der wichtigen Verkehrsachsen bündelt“, teilt Hahn mit. Nach klaren Kriterien seien darüber hinaus an Stellen mit starker Belastung Ortsumfahrungen als Einzelmaßnahmen aufgenommen worden. Die Umfahrungen sorgten dafür, möglichst viele Betroffene vom Durchgangsverkehr zu entlasten.


„Die Anmeldung ist ein klares Signal, dass das Land die Ost-West-Verbindung am nördlichen Bodenseeufer verbessern will und dass das Land auch eine Lösung für die verkehrlich sehr stark belastete Ortsdurchfahrt Hagnau als dringlich sieht“, erklärt Hahn. Und: „Seit langem fordere ich den Ausbau der B 31 im Bereich Friedrichshafen und Überlingen. Mehrfach habe ich aber zudem darauf hin gewiesen, dass wir auch den B 31-Abschnitt dazwischen ausbauen müssen. Sonst wäre alles nichts und der Verkehr würde sich vor den nicht ausgebauten Strecken wie vor Hagnau stauen.“

Erstmals wurde laut Hahn die Anmeldung zum Bundesverkehrswegeplan von einem breit angelegten Beteiligungsverfahren begleitet. Verkehrsminister Winfried Hermann und Staatssekretärin Gisela Splett hatten die Grundkonzeption und die Maßnahmen in jedem Regierungsbezirk auf einer Regionalkonferenz vorgestellt. Interessensverbände, aber insbesondere die Bürgerinnen und Bürger kamen bei diesen Veranstaltungen zu Wort. Anschließend seien im Ministerium sämtliche Stellungnahmen berücksichtigt worden. „Herausgekommen ist ein ausgewogenes Maßnahmenpaket. Da der Bund die Mittel für den Aus- und Neubau von Bundesfernstraßen gekürzt hat, müssen wir Schwerpunkte setzen“, erklärt Hahn.