B-31-Umgehung: Tunnel-Planung wird konkreter

Friedrichshafen -  Friedrichshafens Oberbürgermeister drängt das Regierungspräsidium, die Planungsarbeit für den Tunnel in Waggershausen zu forcieren. Ist die Planfeststellung in trockenen Tüchern, könnte Geld für den Neu- und Ausbau der B31 fließen.

Die Stadt Friedrichshafen und das Regierungspräsidium Tübingen sind in engem Schulterschluss darum bemüht, das Planfeststellungsverfahren für den Tunnel in Waggershausen im Zuge der B 31-Umgehung voranzutreiben. Das erklärte gestern Oberbürgermeister Andreas Brand gegenüber dieser Zeitung. „Ich bin überzeugt, dass man in Tübingen weiß, wie dringend der Weiterbau der B 31 neu zwischen Immenstaad und Friedrichshafen umgesetzt werden muss. Das Regierungspräsidium kümmert sich mit Nachdruck um die fehlende Planfeststellung für die Verlängerung des Tunnels“, erklärte Brand nach einem Gespräch mit Regierungspräsident Hermann Strampfer.

Aktueller Grund für das Telefonat nach Tübingen war die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch auf der Fahrradmesse Eurobike in Bezug auf die Forderung nach Millionen für die Umgehungsstraße. Merkel sagte sinngemäß: „Verlegt den Mühlbach (was derzeit geschieht) und schaut, dass die Planfeststellung für den Waggershauser Tunnel in trockene Tücher kommt. Dann gibt es gute Chancen aus Berlin auch Geld zu bekommen.“ Der schwarze Peter liegt damit wieder in der Region. Andreas Brand hatte sich in wohl gesetzten Worten gegenüber der Kanzlerin kämpferisch für die Belange von Stadt und Region in Sachen Umgehung eingesetzt. Dafür müsse der Bund baldmöglichst die Mittel in Höhe von rund 100 Millionen Euro aufbringen.

Andreas Brand betonte gegenüber Regierungspräsident Hermann Strampfer, dass der bisher allgemein gehaltene Zeitrahmen für das Planfeststellungsverfahren konkretisiert werden müsse. Aus diesem Grund findet noch im September ein weiteres Abstimmungsgespräch zwischen Vertretern der Stadt und des Regierungspräsidiums Tübingen statt.

Bei einem Treffen im Juli dieses Jahres in Tübingen tauschten sich Vertreter beider Seiten über den aktuellen Sachstandes aus und stimmten das weitere Vorgehen ab. Der grobe Zeitplan sieht vor, dass das Regierungspräsidium das ergänzende Planfeststellungsverfahren möglichst im Herbst beantragen wird. Wenn alles glatt läuft könnte danach der ergänzende Planfeststellungsbeschluss im Herbst 2014 ergehen. Um die ergänzende Planfeststellung zur Tunnelverlängerung bearbeiten zu können, wird, so Regierungspräsident Strampfer, das Regierungspräsidium „die notwendige personelle Vorsorge treffen“.

„Im September werden wir uns nochmals mit dem Regierungspräsidium abstimmen, um die Terminschiene verbindlich festzulegen“, erklärte Andreas Brand. Der Oberbürgermeister macht im Vorfeld deutlich: „Wir werden weiterhin mit Nachdruck dran bleiben, um verlässliche und konkrete Zusagen aus Berlin zu erhalten“.