Friedrichshafen -
BUND Bodenseekreis meldet bei der Landesregierung eine Alternative zum vierspurigen
Neubau der B 30 und B 31 an.
Der Kreisverband
Bodenseekreis des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schlägt
der baden-württembergischen Landesregierung ein integriertes Verkehrskonzept
als Alternative zum seiner Ansicht nach „teuren, umweltschädlichen und
verkehrlich fragwürdigen vierspurigen Neubau der B 30 und B 31 zwischen
Meersburg-Friedrichshafen-Ravensburg“ vor. Erstmals nutzt der BUND damit sein
Recht, eigene Vorschläge zu den Straßenbauvorhaben einzureichen, die von den
Straßenbauverwaltungen geprüft werden müssen.
Der Schwerpunkt des Konzepts liegt dabei nach Mitteilung des BUND auf der
Realisierung eines attraktiven, grenzüberschreitenden Bodensee S-Bahn Konzepts
im 30-Minuten-Takt. Dieses erfordert zusätzliche Ausweichgleise auf der
Bodensee-Gürtelbahn sowie die Elektrifizierung aller Bahnstrecken im
Bodenseeraum.
Für die Straßenplanungen wird die Prüfung eines B 31-Tunnels bei Hagnau und einer B 30-Ostumfahrung Meckenbeurens
verlangt. Dort und auch bei Friedrichshafen seien nach Ansicht des BUNDs
zweispurige Varianten den derzeitigen Plänen mit vier Fahrspuren vorzuziehen.
Dies sei verträglicher für die Bodensee-Landschaft, verursache weniger neuen
Kfz-Verkehr, erspare dem Klima somit schädliche CO2-Emissionen und sei daneben
auch eher finanzierbar.
Engelbert Sachs, Vorsitzender des BUNDs, wird in der Mittelung mit den Worten
zitiert: „Bei der Erstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans müssen
Alternativen geprüft werden, die Natur und Landschaft schonen und zur
Verringerung von Lärm und Schadstoffen beitragen. Unrealistische, überteuerte
und umweltschädliche Straßenbauplanungen wie der Planfall
7.5 müssen daher zurückgezogen werden. Wir fordern Verkehrsminister Winfried
Hermann auf, die von uns vorgeschlagenen Alternativen zum Neubau der B 30 und B
31 umgehend bei Minister Ramsauer in Berlin einzureichen.“ Und Frieder Staerke vom BUND ergänzt: „Es ist ein Unding, wenn diese
überdimensionierte und sehr teure Straßenplanung weiter vorangetrieben wird..“