Bodenseekreis -
Bei der Ankunft von Kanzlerin Angela Merkel auf der Eurobike machte das Bündnis
Pro B31 mit einer Aktion die Regierungschefin auf die Dringlichkeit der B
31-Finanzierung aufmerksam. Doch Angela Merkel fuhr ungerührt an den Aktivisten
vorbei.
Sie lassen keine Gelegenheit mehr ungenutzt: Die Mitglieder des
Bündnisses Pro B 31 wollen für ihre Sache kämpfen. Und da war es nur natürlich,
dass sie den Besuch von Kanzlerin Angela Merkel bei der Messe Eurobike in
Friedrichshafen nicht ungenutzt verstreichen lassen wollten. Eigens zu diesem
Anlass fertigten sie ein Plakat an. Darauf ist Angela Merkel zu sehen und
folgende Worte: „Es kann doch nicht so schwer sein, sieben Kilometer Straße zu
bauen.“ Genau das hatte „Angie“ bei ihrem letzten Besuch in Friedrichshafen
gesagt, das war 2011. „Und an genau diesen schönen Satz wollen wir sie heute
erinnern“, erklärt Roland Frank.
Angela Merkel sollte um 13.25 Uhr in Friedrichshafen landen. Die Teilnehmer der
Mini-Demo überlegten kurz, wo sie sich strategisch am günstigsten
positionieren. Dann war klar: An der Zufahrt zum Osteingang der Messe. „Hier
muss sie auf jeden Fall durchfahren“, war einhellige Meinung aller
Versammelten. Plakate wurden ausgerollt und in die Höhe gehoben, dann gab es
noch Diskussionen, ob man sich auf die Straße stellen könne, oder nicht. „Wir
stellen uns ihr einfach in den Weg, dann muss sie uns ja sehen“, entschied
schließlich Rolf Schilpp, der schon seit vielen
Jahren im Bündnis aktiv ist.
Dann
stieg die Spannung von Minute zu Minute. Würde sie wirklich an der Mini-Demo
vorbeikommen? Oder am Ende doch einen anderen Weg nehmen? Schließlich wurden
Polizeifahrzeuge mit Blaulicht gesichtet. „Jetzt kann es sich nur noch um
Sekunden handeln“, freute sich Norbert Fröhlich.
Als die Fahrzeugkolonne
der Kanzlerin dann endlich in Sichtweise war ging alles ganz schnell. Die Wagen
rauschten an den Bündnis-Pro-B 31-Mitgliedern einfach vorbei. Angela Merkel
blieb hinter schwarz getönten Scheiben verborgen – manch einer hatte noch bis
zum Schluss gehofft, dass sie vielleicht doch kurz anhalten würde. „Das finde
ich ziemlich unverschämt, dass sie so schnell an uns vorbeigerast sind“,
echauffierte sich Roland Schilpp. „Die Häfler Polizisten, die die Kolonne anführten, hätten ja mal
ein wenig langsamer fahren können“, fügte er leicht frustriert hinzu.
Trotz allem waren alle Beteiligten mit ihrer Aktion zufrieden. „Das war genau
das, was wir wollten. Sie wird uns schon gesehen haben“, sagte Roland Frank.
Einen politischen Auftritt bei der eigentlichen Eröffnung der Eurobike, auf der
Angela Merkel sprach, hatten die B 31-Aktivisten im Vorfeld ausgeschlossen.
„Das wäre wohl gar nicht möglich gewesen, dass wir die Plakate mit hinein
nehmen“, erklärte Gaby Lamparsky. Und so blieb es bei
diesem kleinen Protest - steter Tropfen höhlt ja bekanntlich den Stein.