Brandbrief in Sachen B 31-Umgehung an Kanzlerin Merkel
Bodenseekreis - Vertreter der Region fordern Regierungschefin Angela Merkel in einem offenen Brief zu klarer Finanzierungsaussage auf. Stadt, Landkreis, Industrie und Wirtschaft sind dabei im Gleichklang.
Der Besuch von
Bundeskanzlerin Angela Merkel am kommenden Mittwoch zur Eröffnung der
Fahrradmesse Eurobike bietet eine Steilvorlage für alle Kräfte, die intensiv
für die Freigabe der Mittel zum Bau der Umgehungsstraße zwischen
Friedrichshafen und Immenstaad kämpfen. Gehofft wird in der Zeppelinstadt und in
der Region auf ein Zeichen der Regierungschefin, dass das Anliegen der vom
Verkehr geplagten Menschen in Berlin angekommen ist.
Zur Bekräftigung
der Forderung nach Freigabe der Mittel noch vor der Bundestagswahl ging jetzt
ein offener Brief vom Bodensee an das Bundeskanzleramt. Gefordert wird in ihm
eine verbindliche und verlässliche Zusage der Kanzlerin, dass es jetzt mit dem
Weiterbau der Bundesstraße 31 losgeht.
Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas
Brand ist bewusst, dass der Besuch der Kanzlerin in erster Linie den
Ausstellern der Eurobike und der Messe Friedrichshafen gilt. Trotzdem werde das
Thema B 31-Umgehung in seiner Rede eine Rolle spielen. „Ich werde hoffentlich
die richtigen Worte und die richtige Tonlage finden, um unsere Anliegen klar
zum Ausdruck zu bringen“, sagte Brand gestern dem SÜDKURIER.
Seit dem Frühjahr laufen verstärkte Bemühungen
mit dem Ziel, dass das Geld für den Straßenbau noch in diesem Jahr zugesagt
wird, und nicht erst in ferner Zukunft. Aktionen vor Ort, aber auch in Berlin,
untermauerten das Jahre alte Anliegen. Transportiert wurde die Forderung
„Spaten statt Worte. Jetzt muss endlich Schluss sein mit Vertrösten und
Versprechen“.
Rechtzeitig vor dem Besuch der Kanzlerin in
Friedrichshafen, die auf Einladung der Messe Friedrichshafen zur Eröffnung der
internationalen Leitmesse Eurobike an den Bodensee kommt, findet die Region
starke Worte. Passend zur Weltleitmesse Eurobike, die umweltfreundliche
Mobilität repräsentiert, wird in dem Schreiben an Angela Merkel eingangs auf
die Geschichte und die weltweit bedeutenden Unternehmen wie ZF Friedrichshafen
AG, Tognum, EADS und Zeppelin verwiesen. Wörtlich heißt es: „Leider ist die
Bodenseeregion der einzige Industrieballungsraum in Deutschland ohne
mehrspurige Erschließungsstraße oder Entlastungsroute. Verkehrspolitisch fühlen
wir uns seit Jahrzehnten in der Sackgasse und auf dem Abstellgleis.“
Betont wird, dass mittlerweile die
Planfeststellungen alle rechtskräftig genehmigt sind. Täglich würden über 30
000 Fahrzeuge auf der B 31 durch Friedrichshafen rollen. „Außerdem sind die
Industriebetriebe im Berufsverkehr über die Straße kaum mehr verlässlich zu
erreichen. Der Schwerlastverkehr hat überdurchschnittlich zugenommen, die B 31
als Europastraße ist zur Maut-Ausweichstrecke geworden.“
Die Verfasser des Schreibens ziehen dann noch
einen Trumpf aus dem Ärmel. Wörtlich heißt es: „Letztlich geht es um einen
sieben Kilometer langen, aber entscheidenden Lückenschluss in der Innenstadt,
bei dem die Baukosten auf rund 100 Millionen Euro geschätzt werden“, sagt
Oberbürgermeister Andreas Brand. Erinnert wird dann an eine „treffende Aussage“
der Kanzlerin beim Besuch am T-City-Tag am 23. Februar 2011: „Sieben Kilometer
fehlen noch bei der Ortsumfahrung. Das müsste doch machbar sein, würde ich
denken, wenn ich hier wohnen würde.“
Der Bau der B 31-neu sei ein
Infrastrukturprojekt, von dem rund 150 000 Menschen profitieren würden. Es gehe
um die Zukunftssicherung bestehender und um die Schaffung neuer Arbeitsplätze
in der Region.
Bodenseekreis - Die Region fordert Baubeginn für B 31-Westumgehung
In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel wird der baldige Bau der West-Umgehung im Zuge der Bundesstraße 31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad gefordert. Der Brief wurde unterzeichnet von Vertretern der Stadt, des Landkreises Bodensee, der Initiative pro B 31 neu, Repräsentanten der großen Industrieunternehmen, der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben, der Kreishandwerkerschaft, der Messe und nicht zuletzt des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands.
Bodenseekreis - Klares Wort zu baldiger Finanzierung der West-Umgehung im Zuge der B 31 wird von der Region eingefordert
Die Erwartungshaltung an den Besuch von
Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Eröffnung der weltweit bedeutendsten
Fahrradmesse Eurobike in Friedrichshafen ist groß. Ein an Deutlichkeit kaum zu
übertreffender offener Brief an die Regierungschefin bringt diese in Zugzwang.
Mit klaren Worten wird Merkel aufgezeigt, wie wichtig für die Stadt
Friedrichshafen und die ganze Bodenseeregion der baldige Baubeginn der
West-Umgehung bis nach Immenstaad ist. Die Unterschriften unter dem Brief haben
Gewicht. So gut wie alle einflussreichen Kräfte stehen mit ihrem Namen zur
Forderung an Berlin, endlich das Geld für den Straßenbau verbindlich zuzusagen.
Natürlich beglückt Angela Merkel in erster Linie die Aussteller und Macher der
Messe Eurobike. Sie zeigt mit ihrem Besuch, wie wichtig sie die
umweltfreundliche Mobilität nimmt.
Doch noch wichtiger wäre es für die Bodenseeregion, wenn sie ein klares Wort
pro baldigen Baubeginn sprechen würde. Alles andere wäre ein Schlag ins Gesicht
der vom Verkehrslärm geplagten Menschen