Friedrichshafen Schneller Baubeginn der B 31-Umgehung aus Stuttgarter Sicht möglich

Friedrichshafen -  Staatssekretärin Gisela Splett vom Stuttgarter Ministerium für Verkehr und Infrastruktur sieht die „Hausaufgaben“ des Landes als erledigt an. Jetzt sei es am Bundesverkehrsministerium, den Bau freizugeben und die nötigen Finanzmittel bereit zu stellen.

 

Der geplante Bau der Westumgehung der B 31 werde am Land Baden-Württemberg nicht scheitern. Das zuständige Regierungspräsidium (RP) Tübingen bekomme genügend Personal und auch ausreichend Finanzmittel um nötige Leistungen Dritter bezahlen zu können. Das ist einem Schreiben von Staatssekretärin Gisela Splett vom Stuttgarter Ministerium für Verkehr und Infrastruktur an den Häfler Oberbürgermeister Andreas Brand zu entnehmen. „Ich gehe davon aus, dass das RP Tübingen in der Lage sein wird, einen Baubeginn der B 31 in Friedrichshafen nach der Freigabe des Bundes innerhalb eines überschaubaren Zeitraums zu ermöglichen“, schreibt Splett nach einer Mitteilung der Stadt.

Nicht ganz zufrieden ist der Häfler Oberbürgermeister Andreas Brand mit diesem Schreiben. „ Richtig ist, dass das Land mit seiner Priorisierung den Weg bereitet hat. Positiv ist, dass das Land dem RP zusätzliche Personalstellen für die Bauleitung Ravensburg zur Verfügung stellen wird. Aber das gegenseitige Zuweisen von politischer Verantwortung geht weiter. Das Land verweist auf den Bund, der Bund auf das Land – das kennen wir in Friedrichshafen schon seit Jahren. Richtig wäre ein klares und einmütiges Bekenntnis von Stuttgart und Berlin: ‚Jawohl, jetzt ist die B 31 an der Reihe. Wir starten jetzt mit dem Bau!’“ fordert Brand.

Dennoch sieht er in dem Brief aus dem Haus von Landesverkehrsminister Winfried Hermann ein positives Signal. Wenn der Bund das Geld bereitstellt, dann sei auch das Land bereit, mit dem Bau unverzüglich zu beginnen.

Die Staatsekretärin wies darauf hin, dass das Land seine „Hausaufgaben“ gemacht habe, in dem es den Bau der B 31-neu bei der 2012 gemachten Priorisierung baureifer Bundesfernstraßenvorhaben in Gruppe 1 eingestuft habe. Und der Bau der B 31-Westumgehung werde auch beim Bundesverkehrsministerium als zu bauend angemeldet.

Für die vom Gemeinderat am 27. Juni 2011 beschlossene Verlängerung des B 31-Tunnels Waggershausen müssten, so die Staatssekretärin, noch baurechtliche Voraussetzungen geschaffen werden. Das ergänzende Planfeststellungsverfahren für die Planänderung werde derzeit vorbereitet und soll im Herbst dieses Jahres eingeleitet werden.

OB Brand hatte sich im Juni an das Landesverkehrsministerium gewandt und sich für die B 31-Westumgehung zwischen Friedrichshafen und Immenstaad eingesetzt.