Reise zu Lasten der Steuerzahler
Zu
den Aktionen "B 31-neu - jetzt" und zur Fahrt nach Berlin:
Die "Aktion Berlin" des Bündnisses Pro B
31- neu ist nicht sinnvoll. Deshalb hat sich die Fraktion Bürger Aktiv daran nicht
beteiligt. In Zeiten knapper Kassen darf es nicht sein, dass die Stadt 50 000
Euro für Lobbyismus von Politikern an Politiker verschwendet.
Es fehlen zurzeit die Finanzmittel für die Instandhaltung
des maroden Straßennetzes landauf, landab. Es fehlt Geld zur Unterhaltung und
Pflege von öffentlichen Einrichtungen wie Sport und Festhallen, Kindergärten
und Schulen. Selbst bei der Straßenreinigung muss gespart werden, Es darf nicht
sein, dass eine solche Aktion einen überflüssigen Anteil an Umweltverschmutzung
in Form von Lkw- Leerfahrten nach Berlin und zurück verursacht, ohne dass
dadurch an anderer Stelle ein entsprechender Vorteil erwächst.
In Berlin haben im Jahr 2012 laut Berliner
Morgenpost vom 19. November 2012 alleine 3291 Versammlungen/Demonstrationen
stattgefunden, das heißt neun pro Tag. Da können ein roter Betonmischer und ein
Lärmmobil keine tiefe Beeindruckung auf die Beobachter machen. Die vage Aussage
des Herrn Staatssekretärs der Friedrichshafener
Abordnung gegenüber zeigte deutlich, dass eben kein Geld für das
Straßenbauprojekt bereit steht. Eine solche Aktion war eine Gruppenreise zulasten
der Steuerzahler. Der Besuch des neuen Berliner Flughafens diente bestimmt
nicht der Beschleunigung des Baus der B 31- neu. Schließlich fiel die Aktion
genau in die Zeit, als tausende Menschen gegen die Fluten des Hochwassers in
Deutschland und Tschechien zu kämpfen hatten und dringend Hilfe brauchten. Eine
Abordnung zum Hilfseinsatz wäre sinnvoller gewesen, verbunden mit einer großzügigen
Spende.
Um sowohl die finanziellen Auswirkungen sowie die
Umweltbelange zu berücksichtigen, sollte von weiteren derartigen Aktionen
abgesehen werden.
Adalbert Kühnle, Friedrichshafen