Eine „atypische“ Mediation

Heftige Kritik an Mediationsvorbereitung

 

 

Friedrichshafen-Kluftem - Das geplante Mediationsverfahren zur neuen K 7743, Ortsumgehung Kluftern, droht schon in der Vorbereitung das Scheitern. Heftige Kritik gab es bei der Mitgliederversarnmlung von Pro Kluftern e.V. am Freitagabend im Gehrenbergblick mit dem Landtagsabgeordneten der Grünen, Martin Hahn, an der Teilnehmerliste des Landratsamts für den ersten Runden Tisch, geplant für den 3. Juli, der die Teilnehmer der eigentlichen Mediation bestimmen soll. Walter Zacke, ein Vorstand von Pro Kluftern e. V und Ortschaftsrat für die Bürgerliste Pro Kluftern. formulierte: "Von den 29 vorgeschlagenen Teilnehmern gehören 25 Gremien an, die die bahnparallele Trasse befürworten und nur vier voraussichtlich anders denkende." Da müsse man fragen, ob die Mediation überhaupt ernst gemeint sei. "Das Verfahren sieht nach Mannschaftsaufstellung aus", meinte Hahn und sei "eher atypisch für eine Mediation".

 

Schon im Vorfeld der Versammlung hat sich die SPD Kluftern in einem Brief an Landrat Lothar Wölfle gewannt. Bernd Caesar, einer der Vorsitzenden der SPD Kluftern, Ortschaftsrat und Mit-Verfasser, schreibt darin. "Für die Zusammensetzung ... sehen Sie (Wölfle) sage und schreibe nur je einen Vertreter von Pro Kluftern und einen des Landwirtschaftsverbandes vor. So funktioniert- Mediation, Schlichtung, Vermittlung nicht." Die restlichen Teilnehmer stammen fast alle aus Gremien, wie Stadt-, und Ortsverwaltung, Behörden und Verbänden, die sich schon im früheren Verfahren für die bahnparallele Trasse entscheiden hatten. In der Versammlung kritisierte Caesar zudem, dass diese Liste nur drei Wochen vor dem Termin, es gibt sie offenbar seit 14. Mai. an die auf der Liste aufgeführten gegangen sei. Zacke stellte fest, es sei wichtig, dass die Mediation fair und auf gleicher Augenhöhe erfolge, sonst sei die Mediation kein Mittel. die ein Gerichtverfahren ersetzen könne. v

 

Martin Hahn warb für eine Gesamtbetrachtung der Verkehrs- und Finanzierugssituation von Straße und Bahn in der Bodenseeregion. "Straßen versprechen war Kult", meinte er mit Blick auf die CDU ..In Baden-Württemberg liegen 50 Prozent aller in Deutschland noch nicht gebauten Straßen", so Hahn. Und gerade sei es schon wieder 11 bei der B 30 neu Ravensburg Süd und B 31 neu Friedrichshafen West passiert. Am Beispiel der B 30 neu Süd, Teilstück zwischen Weissenau und Untereschach, meinte er, bei versprochenen einer Million Euro, sie koste insgesamt 70 Millionen Euro, müsse man ja aufpassen, dass es nicht schneller wieder zuwachse als gebaut. werde.

 

Über den Abschnitt Ravensburger Stadtgrenze über Meckenbeuren nach Friedrichshafen werde gerade erst wieder neu verhandelt. Bezüglich der B 31 neu sollte sich die Region angesichts der nicht vorhandenen Bundesmittel innerhalb der bestehenden Planfeststellung auf einen reduzierten Ausbau auf eine zweispurige Straßenführung und einen minimierten Spaltensteiner Knoten verständigen. Zudem sollte die Tunnellösung bei Hagnau sofort angestrengt werden ..Bisher gibt es dort nichts als eine Linienführung" .so Hahn. Bei einer Realisierung von Friedrichshafen West werde also nur der Stau verlegt. Die Südumfahrung Markdorf sieht Hahn angesichts der auch hier knappen Mittel beim Land nicht vor einer zeitnahen Realisierung, zudem habe für ihn klar die Umfahrung Kehlen mehr Priorität. Die Bodenseegürtelbahn müsse weg von ihrem "antiken Zustand" und dringend ausgebaut werden, um Pendlerströme auf die Schiene zu verlagern.