Protestwelle pro B 31 neu erreicht Berlin

28.05.2013

 

Eine Delegation aus Friedrichshafen fliegt am kommenden Montag in die Bundeshauptstadt. Die laute Forderung nach 80 Millionen Euro für die Umgehungsstraße zwischen Friedrichshafen und Immenstaad wird nach Berlin getragen.

 

Das überparteiliche Bündnis Pro B 31-neu will in der kommenden Woche den Druck auf Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sowie die weiteren Entscheidungsträger im Bundestag erhöhen. Mit Vor-Ort-Aktionen in der Bundeshauptstadt Berlin wollen die Aktivisten vom Bodensee auf die Dringlichkeit eines baldigen Ausbaus der West-Umgehung im Zuge der Bundesstraße 31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad hinweisen. Erklärtes Ziel der sichtbaren Proteste ist die Forderung, dass noch vor der Bundestagswahl eine Entscheidung für die Finanzierung der rund 80 Millionen Euro teuren Baumaßnahme gefällt wird.

Um dies zu erreichen, organisiert das Bündnis Pro B 31 gemeinsam mit der Stadtverwaltung seit April sowohl in der Stadt, der Bodenseeregion und kommende Woche auch in Berlin eine breit angelegte Kampagne. Die Organisatoren wollen so sicherstellen, dass die Argumente für die Finanzierung der B 31 nicht nur von den Politikern, sondern auch von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. „Wir wollen den Druck auf sympathische Art mit Augenzwinkern aufbauen“, hatte Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand bei der Vorstellung der Aktionsmonate als Ziel ausgegeben.

Zwei Fahrzeuge werden sichtbar die Anliegen des Aktionsbündnisses und damit der meisten Menschen in und um Friedrichshafen zur Schau stellen. Dies ist zum einen ein Betonmischer des Häfler Unternehmens Pfaff, der mit den Inhalten der Kampagne beschriftet ist. Der Betonmischer wird am kommenden Montag um 10.30 Uhr auf dem Adenauerplatz verabschiedet. Er wird dann am Dienstag um 14.30 Uhr auf der Spreebrücke im Zuge der Wilhelmstraße stehen. Dazu kommt ein Transportfahrzeug, das mit attraktiven touristischen Motiven von Friedrichshafen und dem Bodenseeraum beklebt ist. Wenn die Hintertür geöffnet wird, schallt dem Besucher als Kontrast wenig erbaulicher Straßenlärm entgegen. Dies ist dann die Lärmbox. Dieses Fahrzeug soll später auch in Friedrichshafen und in Stuttgart die Anliegen der Zeppelinstadt sicht- und hörbar machen.

Neben Oberbürgermeister Andreas Brand werden Angehörige des Bündnisses „Pro B 31“, Mitglieder des Gemeinderats sowie Vertreter der heimischen Industrieunternehmen nach Berlin kommen. Mit dabei sind außerdem Landrat Lothar Wölfle sowie der Hagnauer Bürgermeister Simon Blümcke als Repräsentant der Region und mit seiner Gemeinde ebenfalls von den Verkehrsbelastungen betroffener Politiker.

Auf der Spreebrücke mit Blick auf das Regierungsviertel und das Reichstagsgebäude ist dann als Gesprächspartner für die 18-köpfige Delegation vom Bodensee Staatssekretär Michael Odenwald vom Bundesverkehrsministerium angesagt. Ihm sollen die Forderungen für den Straßenneubau überbracht werden.

Parallel zu dem geplanten Auftritt in der Bundeshauptstadt läuft in Friedrichshafen eine Aktionswoche. An ihr beteiligen sich die Geschäfte der Stadt. Hier sind Karten für eine Unterschriftenaktion „Pro B 31“, Fähnchen und Anstecker zu finden. So soll die Bevölkerung weiter motiviert werden, sich dem Anliegen anzuschließen. Im Juni ist dann eine Aktion der Mitglieder des Gemeinderats auf der Bundesstraße 31 vorgesehen. Es folgt im Juli eine Skatertour auf der B 31. Sowohl in Friedrichshafen als auch in Berlin sind an auffallenden Plätzen Großplakate zu finden. In der kommenden Woche sollen die Motive auf den Plakatwänden gegen neue Inhalte ausgewechselt werden.

Seit 1963 gibt es Planungen, Friedrichshafens Innenstadt zu umfahren. Derzeit geht es um den Streckenabschnitt zwischen Immenstaad und dem Colsman-Knoten. Das Teilstück „B31 neu“ ist 7,1 Kilometer lang.