Stetten Lärmaktionsplan soll Situation an B31 und B33 bessern

26.04.2013

Stetten -  Der Lärmaktionsplan war Thema im Gemeinderat. Die Vorschläge reichen von Tempolimits bis zu Flüsterasphalt und Lärmschutzwänden. Am stärksten ist die Belastung im Bereich der Bundesstraßen 31 und 33.

 

Ganze sieben Bürger hatten den Weg zur Gemeinderatssitzung gefunden, um der Präsentation des Entwurfs des Lärmaktionsplans (LAP) für die Gemeinde beizuwohnen. Der Gemeinderat hatte seine Sitzung extra in den größeren Gemeindesaal verlegt. Bürgermeister Daniel Heß zeigte sich denn auch ziemlich enttäuscht von dem überschaubaren Interesse für dieses wichtige Projekt, das die schier unerträgliche Lärmbelastung durch die Bundesstraßen 33 und 31 mildern soll.

Wolfgang Wahl von der Firma „Rapp Trans“ und Felix Hornfischer von der Anwaltskanzlei „w2k“ präsentierten sehr detailliert den aktuellen Stand der Dinge und beantworteten Fragen von Seiten der Gemeinderäte. Auf der Grundlage von Verkehrszählungen und Lärmkartierungen für die beiden genannten Bundesstraßen und die mit einbezogene Riedetsweiler Straße (Kreisstraße 7747) erläuterte Wahl die möglichen Maßnahmen.

Zu den straßenbaulichen Maßnahmen zählen demnach lärmmindernde Fahrbahndeckschichten („Flüsterasphalt), Verkehrsberuhigungen, Sanierung schadhafter Beläge und Vergrößerung des Abstands zu Häusern, gegebenenfalls durch Fahrbahnverengung. Unter den verkehrlichen Maßnahmen zählt die Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer in der Ortsdurchfahrt und 70 Stundenkilometer vor den Ortseinfahrten zu den wichtigsten Ansätzen. Ein LKW-Durchfahrts- oder Nachtfahrverbot sowie eine bessere Nahverkehrsplanung sowie Radverkehrsförderung könnten das Programm ergänzen. Zu einem möglichen Durchfahrtverbot der Schwerfahrzeuge meinte Wahl jedoch, dass dies bereits in Hagnau abgelehnt worden sei, weil dies zu einer Verkehrsverlagerung und somit zur Belastung anderer Gemeinden führen würde.

Aktive Maßnahmen zur Lärmabschirmung könnten Lärmschutzwände und -wälle sein. Zu den passiven Maßnahmen gehören Schallschutzfenster an besonders betroffenen Häusern.

Bei einer Reduzierung der Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt auf 30 Stundenkilometer machte Bürgermeister Heß deutlich, dass das mit ihm nur rund um die Uhr zu machen sei. „Grundsätzlich gibt es gute Chancen für eine ganztägige Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 wegen der hohen Belastungen, aber es könnten erhöhte Anforderungen geltend gemacht werden“, gab Wolfgang Wahl zu bedenken. Und auf die Frage, wer das alles bezahlt, erklärte er, dass der jeweilige Baulastträger für die Kosten aufkommen müsse. Beispielsweise beim Flüsterasphalt sei der Bund zuständig. „Unser Riesenproblem ist die Straßenplanung insgesamt. Von der Verlegung der Bundesstraße wurde überhaupt nicht gesprochen. Ist das angedacht?“, wollte Gemeinderat Martin Frick (CDU) wissen. Wahl erwiderte, dass es nicht möglich sei, über den Lärmaktionsplan den Bund zu zwingen, die Umgehung zu bauen. Dies werde erst bei einer Planfeststellung relevant.

Zuvor hatten Hornfischer und Wahl anhand der Lärmkartierungen die Lärmschwerpunkte in Stetten genau definiert und erläutert. Und, obwohl dies der Gemeindeordnung widerspricht, ließ der Bürgermeister Fragen zu diesem Tagesordnungspunkt von Seiten der Besucher zu. Allerdings gab es nur eine Frage zur Legende der präsentierten Grafiken.