Friedrichshafen -
Richtung Markdorf geht es zu Stosszeiten für eine Woche wieder nur Stop and Go
Seit Montag ist die B 31
zwischen Landratsamt und Dornierknoten halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird
über Schnetzenhausen und Kluftern
umgeleitet. Für Robert Eberl, Verkehrsreferent der
Polizeidirektion Friedrichshafen, ist die Situation auf der Umleitungsstrecke
fast normal. Zwar gibt es etwas mehr Verkehrsaufkommen, aber er ist sich
sicher: „Nach einem etwas chaotischen ersten Tag spielt sich das naturgemäß
ein.“ Auch Katrin Kosch, die direkt neben dem
Kreisverkehr in Schnetzenhausen arbeitet, sieht keine
gravierenden Probleme. Am Vormittag des ersten Tages verlief alles
verhältnismäßig ruhig. „Es ist natürlich eine Belastung für die Bürger hier in Schnetzenhausen, vor allem in der Nacht. Gott sei Dank ist
ja da jetzt die 30er-Zone“, sagt sie fast erleichtert.
Der SÜDKURIER wollte es
genau wissen und startete einen Selbstversuch. 9 Uhr in der Früh, Ecke Maybach/Hochstraße.
Überraschend zügig fließt der Verkehr in der Hochstraße. Einige Autos vor mir,
einige folgen mir in lockerem Abstand. Alles fährt mit der erlaubten
Geschwindigkeit, auch durch Sparbruck durch, bis zum
Kreisel in Schnetzenhausen. Von Stau keine Spur. Dann
geht es flott weiter bis Kluftern. Wenn der
morgendliche Berufsverkehr vorbei ist, kommt man also gut voran auf der
Umleitungsstrecke. Also wiederhole ich den Test nachmittags um halb vier. Jetzt
sieht es anders aus. Schon in der Maybachstraße Kolonnenverkehr. Jedes vierte,
fünfte Fahrzeug ist ein Lastwagen. Mit mäßigem Tempo rollen wir die Hochstraße
entlang. Höhe Stettiner Straße treffe ich auf das Stauende. Nun geht es
Zentimeter für Zentimeter voran.
Zehn Minuten vergehen, bis ich den Kreisverkehr in Schnetzenhausen
erreiche. Hier biegen die Lastwagen über 3,80 Meter Höhe rechts ab. Das bringt
etwas Schwung in die Sache. Doch am Café Stock ist wieder Schluss. Stop and go bis zum Scharfen Eck,
weitere zehn Minuten brauche ich schließlich dafür.
Beatrix Popp von der Gangolf-Apotheke am Klufterner
Kreisel ist direkt betroffen vom vermehrten Verkehrsaufkommen und hat viel mehr
Schwerverkehr registriert, der sich vor allem aus Richtung Markdorf am
überlasteten Kreisel zurück staut. „Gut finde ich die
Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Kilometer pro Stunde in der Nacht, damit es
etwas ruhiger ist für die Anwohner“. Ihr fällt auf, dass die meisten Autofahrer
nicht blinken, wenn sie den Kreisverkehr verlassen wollen. „So wird viel Platz
und Zeit verschwendet, denn bei vorschriftsmäßigem Blinken könnten mehrere
Fahrzeuge gleichzeitig in den Kreisel einfahren und der Verkehr würde flüssiger
laufen“, ist sie sich sicher.