Ittendorfer warten auf Lärmaktionsplan

 

Markdorf - Bei der Hauptversammlung der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf wurde deutlich, dass die Bürger weiter auf den Lärmaktionsplan warten. Dieser soll im April oder Mai in den Markdorfer Gemeinderat kommen und zuvor im Ortschaftsrat Ittendorf vorgestellt werden.

Bei der Hauptversammlung der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf im Pfarrhaus kristallisierte sich heraus, dass aktuell die verschiedenen Straßenplanungen nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Vielmehr geht es in erster Linie darum, Einfluss auf den Lärmaktionsplan (LAP) zu nehmen, um die lärmgeplagten Ittendorfer zu schützen.

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Der Vorsitzende Fritz Käser erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht an eine Informationsveranstaltung zum LAP Markdorf im September. „Da der LAP kurz zuvor offengelegt wurde, konnten wir uns sehr konkret darauf beziehen und darstellen, wo Ittendorf bei der Lärmkartierung der Schuh drückt“, betonte Fritz Käser. Aus dieser Veranstaltung heraus seien auf Grundlage von Vorschlägen der Anwesenden die Einwendungen zum LAP formuliert worden, die über das hinausgingen, was das Büro „Rapp Trans“ aus Basel vorgeschlagen hatte.

Straßenbauplanungen rücken in weite Ferne

Dabei geht es insbesondere um eine Tempobegrenzung auf 30 Stundenkilometer in der Ortsdurchfahrt Ittendorf bei Tag und Nacht, eine Erweiterung der Lärmkartierung auf die Ahauser und Kippenhauser Straße sowie Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung durch Verengungen an den Ortseinfahrten und passiven Lärmschutz in Form von Lärmschutzfenstern. Die Einwendungen wurden, zusammen mit den Unterschriften von 185 Ittendorfern, im Oktober bei der Stadtverwaltung Markdorf abgegeben.


Käser erläuterte, dass nach Einarbeitung der insgesamt rund 500 Einwendungen der LAP dem Gemeinderat vorgelegt werde. Er forderte Ortsvorsteher Thomas Gessler auf, den LAP auch im Ortschaftsrat Ittendorf zu besprechen. Gessler bestätigte, dass der LAP im April oder Mai in den Gemeinderat Markdorf kommt und er die Zusage habe, dass die Themen zuvor im Ortschaftsrat Ittendorf besprochen würden. Im Vergleich zu den Nachbargemeinden hängt Markdorf bei der Aufstellung eines LAP etwas hinterher, betonte Käser.

 

Zur Lärmbelastung erklärte Käser, dass eine Lärmentwicklung von 70 Dezibel oder mehr am Tag und 60 Dezibel nachts als sehr hohe Belastung gelte; 65 bis 70 Dezibel tagsüber und 55 bis 60 nachts gelte als hohe Belastung. Demnach litten 78 Ittendorfer am Tag und 82 Bürger nachts unter einer hohen Belastung.

 

Umfangreich berichtete Käser über die Straßenplanungen im näheren Umfeld, wie die Umfahrungen von Kluftern, Markdorf und Bermatingen. Käser erklärte, er gehe davon aus, dass diese Straßen aus finanziellen Gründen in absehbarer Zeit wohl nicht gebaut werden können. Er errechnete einen theoretischen Zeitrahmen bis zum Jahr 2050.