Neue Initiative fordert: Spaten statt Worte in Sachen B-31-Westumgehung

12.04.2013

Von HERBERT GUTH

Friedrichshafen - Das überparteiliche Bündnis "Pro B 31" und die Stadt Friedrichshafen gaben am Freitag den Startschuss für eine neue Initiative, die zum Ziele hat, noch vor der Bundestagswahl eine Finanzierungszusage zum Bau der B-31-Westumgehung zu erhalten. Die Stoßrichtung zielt auf die Ministerien und Politiker in der Bundeshauptstadt Berlin. Von April bis Juli 2013 werden das Bündnis und die Stadt Argumente für die Finanzierung der Bundesstraße durch das Bundesverkehrsministerium im Rahmen einer politischen Kampagne öffentlichkeitswirksam platzieren.

 

Der Aufmarsch von Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft war beeindruckend. Alle hatten nur das eine Ziel: Auf das Bundesverkehrsministerium und die Bundespolitiker in Berlin muss Druck ausgeübt werden. Die geplanten Aktionen sollen in eine Finanzierungszusage für den Bau der Bundesstraße 31 zwischen dem Colsman-Knoten und der Anschlussstelle in Immenstaad münden.

 

Bewusst wird dabei die Zeit vor der Bundestagswahl als Aktionszeitraum genutzt, um positiven Druck aufzubauen. Ebenso war der Ort der Begegnung symbolhaft gewählt. Das Hotel „Maier“ liegt direkt neben der Bundesstraße 31 in Fischbach. Und dieser Stadtteil hofft auf baldige Entlastung. Hier rollen im Schnitt täglich über 20 000 Personenautos und rund 2000 Lastkraftwagen durch den Ort.

 

Kämpferische Worte fand Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand: „Hier bei uns brennt die Hütte in Sachen Verkehr!“ Seine Forderung liegt klar auf dem Tisch. „Wir wollen in den Status von Ravensburg kommen. Wir wollen den Spatenstich, wir wollen den Baubeginn.“ Wichtig ist es Andreas Brand, dass in dieser Forderung so gut wie alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Es gebe einen ganz engen Schulterschluss über die Parteigrenzen hinweg. Die beiden Abgeordneten des Bodenseekreises, Lothar Riebsamen (CDU) und Martin Hahn (Grüne) forderte er auf, jeder an seinem Platz in Berlin und in Stuttgart das Anliegen des Bündnisses zu unterstützen. Brand betonte, dass hier am See für etwas gekämpft wird, und dass auch Taten folgten. Immerhin stemmt die Stadt über 20 Millionen Euro für die Verlängerung des Tunnels in Waggershausen.

 

Rolf Schilpp, der an vorderster Front seit Jahren für die Belange von „Pro B 31“ kämpft, verlangt, dass die Zeit der Versprechungen jetzt zu Ende sein müsse. „Wir erwarten noch vor der Bundestagswahl eine schriftliche Zusage aus Berlin, dass für diese Straße endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden, das heißt die Finanzierung gesichert wird.“ Schilpp hat Angst davor, dass nach der Wahl weitere Verzögerungen eintreten könnten. „Wir wollen jetzt Taten sehen.“

 

Um den Unmut der Bürger über den verschleppten Baubeginn öffentlich zu machen, sind von einer Agentur Aktionen ausgearbeitet worden. Dabei wird vor Ort auch den Bürgern Gelegenheit gegeben, sich aktiv an der Kampagne zu beteiligen. Eine Stoßrichtung ist die zentrale Sichtbarkeit der Anliegen vor allem in Berlin. Dazu werden in der ersten Junihälfte in der Bundeshauptstadt Plakate erscheinen, die Beachtung finden. Grafisch einprägsam gestaltet wird Verkehrsminister Peter Ramsauer lesen dürfen „Ein kleiner Schnitt für Sie, ein großer für die Region.“ Darunter ist ein rotes Band zu sehen, das auf den Schnitt mit der Schere wartet. Weitere Aktionen sind in Sichtweite des Reichstagsgebäudes vorgesehen.

 

Vor Ort wird der Gemeinderat auf der Bundesstraße 31 sichtbar für das Anliegen kämpfen. Dazu sollen auch die Bürger ihren Teil beitragen. Ebenfalls in Planung sind eine Aktionswoche in Friedrichshafen, eine B 31-Skatertour durch die Zeppelinstadt, eine Petition an den Deutschen Bundestag und diverse Postkarten- und Plakataktionen in Friedrichshafen und Berlin.