Baden-Württemberg meldet B 31 durchgängig zum Ausbau an

Der Landtagsabgeordnete für den Bodenseekreis, Martin Hahn (Grüne), erklärt: „Das Land schafft die Voraussetzung für eine leistungsfähige Straßeninfrastruktur in der Zukunft im Land und bei uns im Bodenseekreis.“ Folgende Projekte werden für die nördliche Bodensee Region angemeldet: Überlingen - Friedrichshafen/ Waggershausen, Überlingen/W – Überlingen/O, Überlingen/O – Oberuhldingen, Oberuhldingen – Meersburg/W, Meersburg/W – Immenstaad, Immenstaad - Friedrichshafen/ Waggershausen sowie Friedrichshafen/Waggershausen - FN/B 30 alt. Das Land schlägt einen durchweg vierspurigen Ausbau der Ost-West-Verbindung durch den Bodenseekreis vor. Die B 31 soll außerdem einen beidseitigen Standstreifen erhalten. Eine Einschränkung gibt es aber: Im Rahmen der detaillierten Planung wird die Machbarkeit eines 3-streifigen Querschnitts untersucht (Überlingen/ O-Nußdorf). Angelmeldet ist außerdem die B 30 Friedrichshafen (B 31) – Ravensburg – Eschach. Hier soll es ebenfalls einen vierspurigen Ausbau mit beidseitigen Standstreifen geben.

Das Kabinett hat heute, Dienstag, 1.Oktober 2013, die Anmeldung zum Bundesverkehrswegeplan für den Straßenteil beschlossen. Die gut 160 Maßnahmen mit einem voraussichtlichen Finanzvolumen von über 11 Milliarden Euro verdeutlichen den hohen Bedarf Baden-Württembergs. Es wurden Alternativen zum Aus- und Neubau geprüft, etwa ein drei- statt ein vierstreifiger Ausbau, eine bessere Verkehrssteuerung durch den Einsatz von Telematik oder die Freigabe von Seitenstreifen. Auch das Potenzial für eine Verlagerung auf Schiene und Wasserstraße wurde berücksichtigt.

Die Gültigkeitsdauer des Bundesverkehrswegeplans beträgt 15 Jahren. Bei der aktuellen Finanzausstattung durch den Bund – 2014 sind bisher knapp 90 Mio. Euro vorgesehen –würde es weit über 50 Jahre dauern, alle Maßnahmen umzusetzen. Daher wird das Verkehrsministerium im nächsten Schritt die Maßnahmen nach Ihrer Dringlichkeit ordnen und diese Reihenfolge der Projekte dem Bund vorschlagen. In die Priorisierung fließen Verkehrszahlen, Baukosten, Unfallzahlen, Lärmauswirkungen und die Flächeninanspruchnahme bei Neubaumaßnahmen ein. Das Ergebnis der Priorisierung soll im November 2013 vorliegen.

In einem umfassenden Auswahlverfahren hatte das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur die wichtigsten Maßnahmen für eine leistungsfähige Straßeninfrastruktur identifiziert. Grundlage war ein Fachkonzept, das die Maßnahmen entlang der wichtigen Verkehrsachsen bündelt.

Nach klaren Kriterien wurden darüber hinaus an Stellen mit starker Belastung Ortsumfahrungen als hochwirksame Einzelmaßnahmen aufgenommen. Sie sorgen dafür, möglichst viele Betroffene vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

„Die Anmeldung ist ein klares Signal, dass das Land die Ost-West-Verbindung am nördlichen Bodenseeufer verbessern will und dass das Land auch eine Lösung für die verkehrlich sehr stark belastete Ortsdurchfahrt Hagnau als dringlich sieht“, betont Landtagsabgeordneter Martin Hahn. „Seit langem fordere ich den Ausbau der B 31 im Bereich Friedrichshafen und Überlingen. Mehrfach habe ich aber zudem darauf hin gewiesen, dass wir auch den B 31 Abschnitt dazwischen ausbauen müssen.“ Martin Hahn weiter: „Sonst wäre alles nichts und der Verkehr würde sich vor den nicht ausgebauten Strecken wie vor Hagnau stauen.“

Erstmals wurde die Anmeldung zum Bundesverkehrswegeplan von einem breit angelegten Beteiligungsverfahren begleitet. Verkehrsminister Winfried Hermann und Staatssekretärin Dr. Gisela Splett hatten die Grundkonzeption und die Maßnahmen in jedem Regierungsbezirk auf einer Regionalkonferenz vorgestellt. Interessensverbände, aber insbesondere die Bürgerinnen und Bürger kamen bei diesen Veranstaltungen zu Wort. Anschließend wurden im Ministerium sämtliche Stellungnahmen berücksichtigt.

Landtagsabgeordneter Martin Hahn: „Herausgekommen ist ein ausgewogenes Maßnahmenpaket. Da der Bund die Mittel für den Aus- und Neubau von Bundesfernstraßen gekürzt hat, müssen wir Schwerpunkte setzen. Martin Hahn erklärt: „Wir wollen die dringlichsten Maßnahmen zuerst umsetzen und ersetzen die ‚Politik der Spatenstiche‘ durch eine ehrliche Verkehrspolitik.“