Markdorf

 

Landwirte fordern ergebnisoffene Kompromisse

MARKDORF - Der Frust der Landwirte aus Markdorf und Lipbach über die Projektgruppe Südumfahrung sitzt tief. "Wenn uns die Planer weiter nur vor vollendete Tatsachen stellen und nicht endlich ergebnisoffen mit uns nach Kompromissen suchen, dann werden wir bocken", sagen ihre Sprecher Berthold Wieser und Alfons Arnold.

Von unserem Redakteur Gerd Ahrendt

Gestern Abend haben sie ins Reine geschrieben, was am Sonntagabend besprochen worden war. Heute werden die Briefe ans Regierungspräsidium in Tübingen und ans Straßenbauamt in Überlingen abgeschickt. Die Landwirte wollen in ihrem Kampf um "unsere wertvollsten acker- und sonderkulturfähigen Böden" nichts unversucht lassen. Damit ihr Schreiben auch ja aktenkundig wird, haben sie es am vergangenen Dienstag in der Projektgruppe angekündigt und ins Protokoll aufnehmen lassen.

"Nur Kosmetik"

MARKDORF - Der Frust der Landwirte aus Markdorf und Lipbach über die Projektgruppe Südumfahrung sitzt tief. "Wenn uns die Planer weiter nur vor vollendete Tatsachen stellen und nicht endlich ergebnisoffen mit uns nach Kompromissen suchen, dann werden wir bocken", sagen ihre Sprecher Berthold Wieser und Alfons Arnold.

Von unserem Redakteur Gerd Ahrendt

Gestern Abend haben sie ins Reine geschrieben, was am Sonntagabend besprochen worden war. Heute werden die Briefe ans Regierungspräsidium in Tübingen und ans Straßenbauamt in Überlingen abgeschickt. Die Landwirte wollen in ihrem Kampf um "unsere wertvollsten acker- und sonderkulturfähigen Böden" nichts unversucht lassen. Damit ihr Schreiben auch ja aktenkundig wird, haben sie es am vergangenen Dienstag in der Projektgruppe angekündigt und ins Protokoll aufnehmen lassen.

"Nur Kosmetik"

Berthold Wieser aus Bürgberg und Alfons Arnold aus Lipbach, die Sprecher der von der Südumfahrung betroffenen Landwirte, halten sich bei ihrer Kritik nicht an den am vergangenen Dienstag vorgestellten neuen Knoten auf. "Nur Kosmetik", winken beide ab. Sie stellen vielmehr die gesamte Trasse in Frage. "Die geplante Südumfahrung zerstört die wertvollsten Flächen", sagen die beiden engagierten Landwirte.

Damit aber nicht genug: Was nur den Wenigsten bekannt sein dürfte, den Landwirten aber zunehmend unter den Nägeln brennt, sind die Abstandsflächen. Arnold nennt ein Beispiel: "Alete nimmt nur Obst, wenn der Garten mindestens 200 Meter von der Straße weg liegt." Es sei nur eine Frage der Zeit, bis andere Abnehmer für Milch und Getreide ähnliche Vorgaben machen. Von den gesetzlichen Vorgaben ganz zu schweigen. "Das bedeutet eine gravierende Wertminderung für Grundstücke in Straßennähe", sagen Alfons Arnold und Berthold Wieser.

Als "bewusste Irreführung der Öffentlichkeit" bezeichnen die beiden Landwirte die offiziellen Angaben zur Flurbereinigung. Von einer großräumigen Lösung könne keine Rede sein. Der Landkreis wolle nur die vom Gesetzgeber geforderte kleine Flurbereinigung für die unmittelbar vom Straßenbau beanspruchten und zerschnittenen Flächen bezahlen.

Am meisten wurmt die Landwirte jedoch, dass entgegen früherer Zusagen der Planer und kommunalen Verwaltungen "kein einziger Behördenvertreter uns informiert oder mit uns nach Kompromissen oder Lösungen gesucht hat". Soweit in der Vergangenheit überhaupt Informationen geflossen seien, "wurden uns stets nur vollendete Tatsachen präsentiert. Niemals wurde mit uns ergebnisoffen nach Lösungen gesucht."

Im noch ausstehenden Planfeststellungsverfahren werde es deshalb Einsprüche hageln. "Wir scheuen auch den Klageweg nicht", sagen Arnold und Wieser.