06.10.2004 04:51 |
"T-Kreuzung ist reine Kosmetik" |
ProKluftern
zum Pressetermin für die Südumfahrung vom 28. September |
Der
Verein ProKluftern ist nach wie vor gegen die Planungen zur Südumfahrung
Markdorfs. Die am 28.September vorgestellten Änderungen der Anbindungen
bezeichnet ProKluftern als nur geringfügige Neuerungen. |
Markdorf/Friedrichshafen |
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Markdorf/Friedrichshafen
- "Nach einer etwa 18-monatigen Planungsphase, unter Ausschluss der
Öffentlichkeit, hat das Straßenbauamt Überlingen der Projektgruppe am 28.
September die neuen Pläne vorgestellt. Diese Planung bringt jedoch nicht
wesentlich Neues. Die Änderung des Kreisverkehrs südlich der Firma Wagner zur
ampelgeregelten T-Kreuzung kann nur als reine Kosmetik bezeichnet werden. Aus
Klufterner Sicht erfordert die vorgestellte Planung der Südumfahrung Markdorf
aus folgenden Gründen eine weitere Überarbeitung: Der Anschlussknoten bei
der Firma Wagner - sowie der derzeitige Trassenverlauf - bleibt unverändert
eine Verkehrslärm- und Schadstoffbelastung für die Kluftern-Lipbacher
Anlieger. Nur eine nordwestlichere Anschlussverschiebung des Wagner-Knotens
kann zu einer Verringerung dieser Belastung führen. Die von den Planern als
Gegenargument vorgebrachte "notwendige Absenkung der L207" ist aus
Lärmschutzgründen nur vorteilhaft. Im Jahr 2000 bezeichnete das Ingenieurbüro
Langenbach, welches an der heutigen Planung beteiligt ist, in einer
"Machbarkeitsstudie zu einer Entlastungsstraße im Süden von
Markdorf" eine Absenkung der L207 und damit einen Anschlussknoten im
Bereich der Müllstraße als "problemlos möglich". Bislang haben die Planer
keinerlei Anstrengungen unternommen, das Naherholungsgebiet südwestlich von
Kluftern-Lipachs zu würdigen und zu erhalten. Der südliche Trassenverlauf auf
Klufterner Gemarkung ist mit hohem Landverbrauch verbunden. Er gefährdet
unsere Landwirtschaft im Kern und belastet unsere Naherholungs- und
Wohnbereiche über Gebühr. Eine Markdorf-nahe Trassenführung würde wesentlich
weniger Fläche verbrauchen und könnte den bisher unzerschnittenen
Erholungsraum südwestlich von Kluftern erhalten. Bisher kann der B33
Straßenverkehr Markdorf in Richtung Ravensburg geradlinig über einen
Kreisverkehr und zwei Ampelkreuzungen passieren. Mit der Südumfahrung
Markdorf sind zukünftig vier Abzweigungen, ein Kreisverkehr und zwei
Ampelkreuzungen sowie eine mehr als doppelt so lange Strecke zu überwinden.
Dabei ist die Rückführung der Südumfahrung Markdorf zur B33 über den
Anschluss Wagner - Aldi-Kreisel - Gewerbegebiet Riedwiesen verkehrstechnisch
schon heute an ihrer Kapazität angelangt. Dieser bereits heute überlastete
Bereich wurde bisher in keiner Planung berücksichtigt. Die geplante
kreuzungsfreie Verbindung aus dem Salemer Tal bis zum Ortsanfang
Kluftern-Lipbach erhöht die Attraktivität dieser Verbindung. Schon heute ist
ein überwiegender Querverkehrsanteil aus dem Salemer Tal in Richtung
Kluftern-Immenstaad festzustellen. Durch die Umfahrungen von Bermatingen und
Markdorf vergrößert sich der Einzugsbereich, was eine Verkehrszunahme in Kluftern
zur Folge haben wird. Die Südumfahrung Markdorf
soll Teil eines überregionalen Verkehrskonzeptes werden. Damit sich die von
den Planern unterstellten "segensreichen" Auswirkungen des
"Bündelungskonzeptes" voll entfalten können, ist die zeitgleiche
Fertigstellung folgender Maßnahmen erforderlich: B31neu, zweibahniger
Ausbau Überlingen - FN - Riedleparktunnel - AS B30 (36500 Kfz/Tag) B30-neu FN - Ravensburg
mit Westumfahrung Meckenbeuren Entlastungsstraße
Bermatingen (plus 11800 Kfz/Tag) Weiterführung der
Südumfahrung Markdorf in Richtung Friedrichshafen ( plus 18100 Kfz/Tag) OU Schnetzenhausen
östlich von Schnetzenhausen (plus 14300 Kfz/Tag). Wir lehnen einen
vorzeitigen Bau der Südumfahrung Markdorf entschieden ab, denn das führt zu
einer unzumutbaren Belastung der Klufterner Ortsdurchfahrt. Bisher machten
die Planer keinerlei Angaben, wie der Verkehrsstrom ab Anschluss Knoten L207
in der Übergangsphase abfließen soll. Die aufgeführten
Planungsmängel belegen, dass der vorgestellte Planungsstand nicht ausreicht,
um den kommunalen Gremien zum Beschluss vorgelegt zu werden, bevor nicht
folgende Information vorliegen: Erstellung einer
Machbarkeitsstudie bezüglich einer nördlicheren Anschlussverschiebung des
Wagner-Knotens, unter Einbeziehung der damaligen
Machbarkeitsstudienergebnisse aus dem Jahr 2000. Berücksichtigung aller
notwendigen Straßenplanungsmaßnahmen im Bereich Wagner - Aldi-Kreisel -
Gewerbegebiet Riedwiesen die notwendig sind, um die Verkehrsrückführung zur
B33 zu gewährleisten - unter Berücksichtigung eines nordwestlich verschobenen
Anschlussknotens an die L207. Untersuchung einer
Trassenverschiebung der Südumfahrung Markdorf im Bereich Klufterner Gemarkung
"vor Ort" unter Einbeziehung der betroffenen Anlieger,
Grundbesitzer und der Friedrichshafener Kommunalen Gremien und Behörden. Vorlage von Maßnahmen zur
Lärm- und Schadstoffreduzierung im Bereich der Erholungs- und Wohngebiete
südwestlich von Kluftern. Der bisherige Zustand muss beibehalten werden. Ermittlung der
Verkehrsbelastung für die Ortsdurchfahrt Kluftern für alle baulichen
Zwischenstadien, wie zum Beispiel alleiniger Bau der Südumfahrung Markdorf. Für die Ermittlung der
Verkehrsbelastung Kluftern ist besonders auf die Ermittlung des Ziel- und
Quellverkehrs sowie des Querverkehrs Kluftern-Immenstaad zu achten." Im Auftrag Vorstand
ProKluftern, Bernhard Kettner, Adalbert Kühnle |