Markdorf

 

Bernd Gerber spricht vom Startschuss

 

MARKDORF - Die Bürgermeister von Markdorf und Friedrichshafen und der Kreiskämmerer geben Gas: Noch vor Weihnachten sollen die Gemeinde- und Kreisräte die überarbeiteten Pläne für die Südumfahrung absegnen, damit das Planfeststellungsverfahren spätestens Anfang 2006 starten kann.

 

Von unserem Redakteur Gerd Ahrendt

 

"Heute gab"s auch positive Stimmen", freut sich Markdorfs Bürgermeister Bernd Gerber nach der gestrigen Sitzung der Projektgruppe Südumfahrung im Bürgersaal des Markdorfer Rathauses. "Es geht voran. Man kann sogar von einem Startschuss sprechen", strahlt der Schultes. Gut angekommen ist dem Vernehmen nach bei den betroffenen Landwirten vor allem das Bekenntnis der Verantwortlichen zur Flurneuordnung. Das Verfahren ersetzt die bislang kleinräumige Nutzung des Bodens durch großflächigere Grundstückszuschnitte.

 

Am grundsätzlichen Nein vieler Straßengegner habe das Treffen der Behördenvertreter, Planer, Kommunalpolitiker, Befürworter und Kritiker zwar wenig ändern können, sagt Kreiskämmerer Helmut Reitemann. "Wir haben der Projektgruppe aber einige Fortschritte in der Planung vor gestellt."

 

Dreh- und Angelpunkt der Sitzung waren die Verknüpfungen der neuen Straße mit dem bestehenden Wegenetz - im Fachjargon Knoten genannt. Sowohl am Haslacher Hof, wo die Südumfahrungen von Markdorf und Bermatingen die B 33 Ravensburg-Meersburg treffen, als auch bei der Firma Wagner, wo die Umfahrung Markdorf die durch Kluftern nach Friedrichshafen führende L 207 kreuzt, beschränken die Planer den Landverbrauch auf ein Minimum.

 

Durch den Verzicht auf den so genannten Wagner-Kreisel - an seiner Stelle ist rund 100 Meter weiter nördlich eine so genannte T-Kreuzung geplant - schlagen die Planer zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens rückt die Markdorfer Südumfahrung mehr vom Klufterner Ortsteil Lipbach ab, zweitens kann der hohe Bahndamm als natürlicher Lärmschutzwall genutzt werden.

 

Der Markdorfer Bürgermeister bezeichnet die überarbeiteten Pläne als Kompromisslösungen. "Die ursprüngliche Planung war die verkehrlich bessere Lösung." Das Ergebnis der Planer sei aber "vernünftig" - vor allem was den Lärmschutz der Bürger betrifft. Für den landwirtschaftlichen Betrieb Haslacher Hof müsse jedoch unabhängig von der aktuellen Planung etwas getan werden. "Da kriegen wir ne Lösung hin", sagt Gerber. Seine Zuversicht stützt er auf laufende Gespräche.

 

Friedrichshafens Baubürgermeister Dieter Hornung ist von der neuen Planung noch nicht ganz so angetan wie das Markdorfer Stadtoberhaupt. Er würde es am liebsten sehen, wenn die Markdorfer Südumfahrung noch weiter nördlich als jetzt vorgesehen in die L 207 mündet. Die Planer sollen deshalb eine Anschlussmöglichkeit in Höhe der Otto-Lilienthal-Straße prüfen. Außerdem will Hornung spätestens zur Beratung der überarbeiteten Planung im Klufterner Ortschaftsrat und im Häfler Gemeinderat wissen, wie sich die Planer die mehrjährige Übergangszeit bis zum Bau der Umgehung Kluftern vorstellen. }

 

 (Stand: 29.09.2004 00:19)