"Mehr Verkehr für Markdorf und
Ortsteile" Der Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert die Vorgehensweise bei der
geplanten Südumfahrung. Das Straßenbauamt Überlingen soll aktuelle
Verkehrsprognosen vorlegen, damit deutlich wird, wieviel Autos auf den neuen
Straßen rollen, fordert der BUND. A lle bisher
veröffentlichten Prognosezahlen zur Südumfahrung seien davon ausgegangen,
dass gleichzeitig neue Straßen gebaut werden: eine Straße durch Kluftern zur
Anbindung an die ebenfalls neue vierspurige B 31-Umfahrung
Friedrichshafen-West sowie eine vierspurig geplante B 30 neu von
Friedrichshafen nach Ravensburg. Aus heutiger Sicht erscheine der
gleichzeitige Bau all dieser Vorhaben nicht länger als realistisch, da jetzt
die Südumfahrung vorrangig allein realisiert werden solle, schreibt der BUND.
Verkehrsminister
Ulrich Müller habe jüngst in Ittendorf von einer möglichen Fertigstellung der
Südumfahrung bereits im Jahr 2007 gesprochen. Für die Zubringerstraße durch
Kluftern habe er jedoch keine Mittel im GVFG-Programm 2004 bis 2008
bereitgestellt und auch der Bodenseekreis als Baulastträger betrachte dieses
Projekt mit nachgeordneter Priorität. Auch der Bau der B 31-Umfahrung
Friedrichshafen-West werde sich deutlich verzögern. Der BUND befürchtet
aufgrund der neuen Sachlage mehr Verkehr für Markdorf und die Ortsteile. Die
prognostizierten Entlastungen für Markdorf würden deutlich geringer
ausfallen. Für Ittendorf sei eine deutlich höhere Mehrbelastung zu
befürchten. Und in Leimbach werde sich statt einer Entlastung sogar eine
Zunahme des Verkehrs ergeben. Daneben würden erhebliche Verkehrsprobleme im
Markdorfer Osten auftreten, solange der Verkehr nicht über die
Zubringerstraße durch Kluftern abfließe. Das Straßenbauamt
hätte Prognosen zur Be- und Entlastung beim alleinigen Bau der Südumfahrung
bisher abgelehnt mit der Begründung, dass die anderen Straßen annähernd
gleichzeitig mit der Südumfahrung fertiggestellt würden. Da dies nicht mehr
realistisch sei, sollten entsprechende Verkehrszahlen veröffentlicht werden.
Werde die Südumfahrung vorrangig gebaut, so würde dieses Provisorium
zumindest für mehrere Jahre dauern. Leider sei es bei den offiziellen
Informationen zum Bürgerentscheid ver säumt worden, diese sich für Markdorf
abzeichnende, ungünstigere Verkehrssituation anhand von Prognosezahlen
darzustellen. (Stand: 11.06.2004
00:18) |