09.06.2004 06:13

Prognoseberechnungen angezweifelt

Infoabend der Umweltgruppe in Ittendorf zur Südumfahrung: Brennereihäusle überbelegtl

Die Stadtrats- und Ortschaftsratskandidaten der Umweltgruppe haben ihre Sicht der Dinge zur Südumfahrung und zur Bündelungstrasse im Markdorfer Stadtteil Ittendorf dargelegt. Im Brennereihäusle auf dem Obsthof Steffelin wurde der Raum knapp.

Markdorf-Ittendorf

VON SIEGFRIED AMANN

 

 

Markdorf-Ittendorf (sam) Ausbau der bestehenden Bundesstraße 31, ansonsten die so genannte "Nulllösung", die Kippenhauserstraße - jedoch begrenzt auf fünf Meter Breite, und Verkehrsverbesserungsmaßnahmen im Markdorfer Stadtteil Ittendorf, das sind die zentralen Forderungen der Stadt- und Ortschaftsratskandidaten der Umweltgruppe.

Das alte Brennereihäusle des Obstgutes Steffelin konnte den Andrang kaum bewältigen und viele mussten draußen stehen, um der Kandidatenvorstellung, moderiert von Martin Roth zu lauschen. Hausherr Christoph Steffelin griff noch einmal auf die Thematik der "Stüblehof-Veranstaltung" zurück und betonte: "Das ist keine faire Sache, dass mit uns ein Jahr lang überhaupt nicht über die Planung der Südumfahrung gesprochen wurde."

Weder Tausch- noch Ausgleichsflächen seien konkret angesprochen worden. Und die landwirtschaftlichen Betriebe, die einen Planungshorizont von zwölf und mehr Jahren hätten, hängen nach Steffelins Ansicht in der Luft: "Wir sind die Sündenböcke. Diese Hauruckmethode ist falsch." Für seine Ausführungen erntete er viel Beifall.

Auch Fritz Käser von der Ittendorfer Bürgerinitiative thematisierte den Straßenbau und erläuterte widersprüchliche Prognosezahlen zur Verkehrsentwicklung: "Da muss man sich fragen, ob das noch seriös sein kann." Zwölf Hektar Land täglich fallen laut Bernhard Grafmüller dem Wohn- und Straßenbau zum Opfer: "Baulandpolitik darf in Markdorf nicht weiter eine wesentliche Finanzierungsquelle des Haushalts sein." Grafmüller forderte, dass die Stadt gerade bei sozial benachteiligten Käufern keinen Aufpreis abschöpfen solle.

Sieglinde Rogg möchte sich für einen Dorfplatz und mehr Spielgelegenheiten für Kinder einsetzen. Bereits zweimal sei die Polizei gerufen worden, da Anwohner sich vom Spielen der von Kindern belästigt gefühlt hätten. Den gemütlichen Teil des Abends läuteten die Kandidaten mit dem musikalischen Vortag des selbst gedichteten "Bürgerliedes" ein.