B 31: Kampf ums Geld steht noch bevor
FRIEDRICHSHAFEN -
Mehr als 200 Millionen Euro sind seit 1999 vom Land Baden-Württemberg in den
Bodenseekreis an Strukturhilfen geflossen. Schwerpunkt der Zuschüsse war der
ÖPNV. 58 Millionen Euro steckte das Land in Projekte wie BOB, Bahnhaltepunkte,
aber auch Schulen und Messe Friedrichshafen.
Von unserem Redakteur
Andreas Mühl
Landesverkehrsminister
Ulrich Müller (CDU) und Friedrichshafens Erster Bürgermeister, Dieter Hornung
(CDU), informierten gestern bei einem Pressegespräch über Zuschüsse und Ziele.
Hornung, der für die CDU auf Listenplatz 1 im Wahlkreis Friedrichshafen für den
Kreistag kandidiert, stellte den Bodenseekreis als eine der
zukunftsträchtigsten Regionen in Baden-Württemberg dar. In ausgezeichneter
Kooperation mit der Landesregierung habe man es geschafft, wichtige Projekte
umzusetzen. Hornung zählt dazu die Messe, Berufsschulen, den Straßenbau, aber
auch Investitionen in den Umweltschutz. "15 Millionen Euro wurden in den
vergangenen fünf Jahren in den Abwasserbereich des Kreises investiert."
"Ich glaube, der
Bodenseekreis ist überdurchschnittlich gut bedient worden", sieht
Verkehrsminister Ulrich Müller viele Wünsche der Region erfüllt oder zumindest
auf den Weg gebracht. Voraussetzung hierfür sei aber, dass die Städte und
Gemeinden im Kreis selbst investierten und handlungsfähig seien. Müller:
"Das ist im gesamten Kreis der Fall." Aus diesem Grund gebe es auch
eine vergleichsweise gute Akzeptanz der Landesförderprogramme im Kreis. In den
Kreis und alle Städte und Gemeinden seien seit 1999 deutlich mehr als 200
Millionen Euro an Strukturhilfen geflossen. Für 2005 gibt es weitere zehn
Millionen Euro an Zusagen, vor allem für den ÖPNV und Bahn-Haltepunkte.
Trotz der Vielfalt der
Projekte liegt ein Hauptaugenmerk traditionell auf dem Straßenbau. Müller
stellte hier nochmal die Grundzüge der Planungen vor.
20,7 Millionen Euro schießt das Land über das so genannte
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GFVG) kommunalen Projekten im Kreis zu.
Dies sind Südumfahrung und Bahnübergang Kehlen mit
Nordanschluss Messe, Südumfahrung Markdorf, Südspange
Salem. Längst nicht entscheidungsreif ist für Müller
in diesem Kontext das Straßenprojekt in Kluftern.
"Das macht erst Sinn, wenn der Weiterbau der B 31 sich der Fertigstellung
nähert." Und davon könne auf längere Sicht keine Rede sein. Gerade bei der
B 31, so Müller, sei das Planfeststellungsverfahren eine zähe Geschichte.
Immerhin gebe es 1900 Einsprüche. "Aber wir kommen voran."
Entscheidend sei aber die Frage, wann es für diese Straße Geld vom Bund gebe.
Da sich die B 31 mit Dutzenden von Projekten in der Warteschleife befinde,
beginne nach dem Planfeststellungsbeschluss, vermutlich 2005, erst der
eigentliche Kampf, und zwar ums Geld.
An Landesstraßen stehen im
Kreis folgende Vorhaben an: Ortsumfahrung Urnau (L
204), Sanierung L 207 bei Echbeck, Ortsumfahrung Bermatingen (zurzeit technische Planung, Planfeststellung
2006), Anteil Land an der Südspange Salem und Südumfahrung
Tettnang als Vormerkung.}