Keine unproblematische Lösung für Kreisel
in Sicht
Ein Kreisel am
"Scharfen Eck"? Möglich wäre ein "Mini-Kreisel" mit 18
Metern Durchmesser, sagte Landschaftsarchitekt Johann Senner am Mittwoch im Klufterner Ortschaftsrat. Bauamtsleiter Erich Fuß machte
den Ortschaftsräten aber kaum Hoffnung: Der Kreisel komme "frühestens
dann, wenn die K 7743 neu Entlastung bringt".
Unproblematisch ist die
Kreisel-Lösung in der Klufterner Ortsmitte nicht:
"Knackpunkte" sind nach Senners Worten die Bushaltestelle, die
verschoben werden müsste, die privaten Flächen, die der Kreisel berührt und die
"Knirschpunkte an den Gebäude-ecken".
Andererseits: "Durch den Begleit-Baumbewuchs könnte die Ortsmitte noch
gewinnen", sagt der Landschaftsarchitekt. Schwierigkeiten sieht Senner mit
den zukünftigen Verkehrsströmen kommen: Für das Jahr 2010 rechnet er mit 17 000
Fahrzeugen pro 24 Stunden am "Scharfen Eck" - für einen solchen
Mini-Kreisel "Oberkante Unterlippe", wenn man Erich Fuß fragt. Aus
Sicht des Leiters des städtischen Bauamts ist der Kreisel nur bei geringerem
Verkehrsaufkommen sinnvoll, sprich: wenn eine Umfahrungsstraße gebaut worden
ist. Außerdem weist Fuß darauf hin, dass schon ein kleiner Lieferwagen die
geplanten Fußgängerinseln überfahren muss. Und dabei könne der Fahrer nur
schlecht sehen, ob Fußgänger auf der Insel stehen.
210 000 Euro würde der
anvisierte Mini-Kreisel kosten, sagt Senner. Inklusive der Verlegung der
Bushaltestelle, die der Landschaftsarchitekt mit 15 000 Euro veranschlagt. Auf
Zuschüsse braucht Kluftern dabei nach Auskunft von
Bauamtsleiter Fuß nicht zu hoffen. Und im mittelfristigen Finanzrahmen sei
diese Maßnahme nicht enthalten. Sein Kommentar zur Einschätzung der Situation:
"In Friedrichshafen gibt es genehmigte Kreisel, die nicht finanziert
werden können."
Ortschaftsrat Bernd
Caesar schlägt vor, den Posten "Verschönerung der Gangolfstraße",
der seit Jahren im Haushalt stehe, für den Kreisel umzuwidmen. Bevor weiter
beraten wird, will Ortsvorsteher Leo Benz zunächst mit den betroffenen
Grundstückseigentümern reden und klären, ob die Bushaltestelle an die Kirche
verlegt werden kann.
(Stand: 23.04.2004 00:21)