Alle Kräfte für die B 31 neu bündeln
FRIEDRICHSHAFEN -
Um den ins Stocken geratenen Straßenbau in der Region nicht komplett versanden
zu lassen und zu retten, was zu retten ist, hat Erster Bürgermeister Dieter
Hornung zu vereinten, überparteilichen Kraftanstrengungen aufgerufen. Priorität
hat für ihn die B 31 neu, die sich im Verfahren befindet und für die der
Planfeststellungsbeschluss 2005 erwartet wird.
Von unserem Redakteur
Siegfried Großkopf
Die Nachricht von den
gekürzten Straßenbaumitteln lässt auch den Häfler
Baubürgermeister "bestürzt" aber nicht tatenlos zurück. Wie
berichtet, werden vom Bund nur noch 150 Millionen Euro bis 2007 für das gesamte
Land überwiesen, was nach Ansicht von Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich
Müller dazu führt, dass bis dahin nur noch drei große Straßenbauprojekte
gestartet werden können, die sich allesamt nicht in der Region befinden.
Hornung drängt auf den
Planfeststellungsbeschluss für die B 31 neu wie angedacht im Laufe des nächsten
Jahres. Denn, so seine Überlegung, nur mit einem rechtskräftigen Beschluss
werde man eine Chance haben, bei wieder besseren Nachrichten aus Berlin
bevorzugt berücksichtigt zu werden. Nicht ganz so pessimistisch ist er auch
deshalb, weil die konkurrierenden Straßenbauvorhaben im Land nicht an die
Belastungen vor Ort heran kommen und Friedrichshafen innerstädtische Entlastung
anstrebe, die Priorität haben sollte. Froh ist Hornung, immerhin den ersten
Abschnitt der B 31 neu in Betrieb zu haben! Die B 30 hat zu ihr nachrangige
Priorität.
Tübingen spielt mit
Beim Regierungspräsidium
in Tübingen weiß man um die Dringlichkeit der B 31 neu. Man sei bemüht, das
komplexe Verfahren mit seinen zahlreichen Einwendungen planmäßig weiter zu
bearbeiten, hieß es gestern auf Anfrage der SZ. Das heißt, man orientiert sich
weiter am Zeitplan, in 2005 den Planfeststellungsbeschluss stehen zu haben.
Etwas eigenartig ist die
Situation für das Straßenbauamt Überlingen. Wie dessen Leiter Hartmut Kohler
gestern der SZ sagte, verändern die Horror-Nachrichten aus Stuttgart und
Berlin die Situation im Bodenseekreis nicht. Die Gründe sind die, die Dieter
Hornung genannt hat: Es liegt im Kreis kein genehmigtes Straßenbauvorhaben vor,
das jetzt zurückgestellt werden müsste! Entscheidend seien baureife Pläne und
ein Planfeststellungsbeschluss (für die B 31 neu), wie er von Hornung drängend
angestrebt wird.}
Die B 31 neu, dort, wo
sie bereits in Betrieb ist: beim Zeppelin-Werftgelände am Riedlewald.
Foto: Felix Kästle
(Stand: 31.03.2004 00:19)