Regierungspräsidium soll Klarheit
schaffen
ERISKIRCH - Die
Initiative "Bürger für Lärmschutz" hat Eriskirchs
Bürgermeister Markus Spieth gestern Abend die
Unterschriften von 272 Bürgern übergeben, die sich vom Lärm der neuen B 31
belästigt fühlen. Weitere 50 Unterschriften sollen Ende der Woche noch
hinzukommen - von Bürgern aus der zweiten Reihe, die sich mit jenen aus der
ersten, den am stärksten vom Lärm betroffenen, solidarisieren.
Von unserem Redakteur
Jens Lindenmüller
Mit den Unterschriften
will die Initiative ihre Forderung untermauern, dass schnellstmöglich etwas für
den Lärmschutz an der neuen B 31 getan werden muss. "Das ist kein Angriff
gegen Sie, vielmehr sollen die Unterschriften Ihnen beim Gang zum Straßenbauamt
den Rücken stärken", stellte Manfred Bertele,
Sprecher der Initiative, gegenüber Markus Spieth
klar. Ebenso, dass "wir alle froh sind, dass der Verkehr nicht mehr in Eriskirch steht, sondern durchrollt." Aber statt einer
Umgehungsstraße habe man jetzt eine Schnellstraße vor der Haustüre - mit einer
Lärmbelastung, die unverhältnismäßig höher sei als jemals auf der alten Straße.
Für ihre Vermutung, man habe wohl am Straßenbelag gespart, hat die
Bürgerinitiative inzwischen Material aufgetrieben, das diese These stützt.
Manfred Bertele verwies auf eine Untersuchung der
Technischen Universität Dresden, die besage, dass der verwendete Belag "Splittmastix" den Lärm nicht mindere.
In einem gesonderten
Schreiben, mit gesonderten 55 Unterschriften, erheben Mitglieder der
Bürgerinitiative ihre Stimme gegen den im Dezember beschlossenen Haushaltsplan
der Gemeinde Eriskirch. Sie fordern, dass bereits
Mittel für Lärmschutzmaßnahmen eingestellt werden.
Das geht Markus Spieth zum jetzigen Zeitpunkt freilich zu weit. Zum einen
sei es gar nicht notwendig, da der Gemeinderat jederzeit den Bau von
Lärmschutzeinrichtungen beschließen könne. Zum anderen machte er deutlich, dass
"wir eine politische Diskussion über Lärmschutzmaßnahmen in der Gemeinde
erst dann führen können, wenn geklärt ist, ob Verpflichtungen des
Straßenbauamts beziehungsweise des Regierungspräsidiums bestehen", so Spieth. Beide müssten zunächst Stellung beziehen, gegebenenfalls
auch zu solchen Detailfragen wie jene in puncto
Straßenbelag. Gestern habe er bereits mit Hartmut Kohler, dem Leiter des
Straßenbauamts gesprochen. Man strebe innerhalb der nächsten zwei bis drei
Wochen ein gemeinsames Treffen mit Vertretern der Bürgerinitiative und des
Regierungspräsidiums an.
Spieth versprach, sich dafür
einzusetzen, dass die Bürgerinitiative zur Vorbereitung auf dieses Treffen
Einsicht in die erforderlichen Unterlagen wie Pläne und Gutachten vom
Regierungspräsidium erhalte.
(Stand: 28.01.2004 00:18)